2023
Krisen, Kriege und Erfolge
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auch 2023 gab es Momente der Zuversicht. Die Corona-Pandemie ist passé, es gibt keine Masken- und Testpflicht mehr. In Polen wählten die Menschen den Wandel. Warschau wird mit Donald Tusk wieder zu einem Partner in der EU werden. Deutschland kann auch schnell, wenn es will. Die Energiekrise zum Beispiel beschleunigt den Bau von LNG-Terminals.
Doch im großen Ganzen war 2023 ein Schreckensjahr voller Kriege und Katastrophen. Die Ukrainer kämpfen gegen die russischen Angreifer einen zermürbenden Abwehrkampf ohne absehbares Ende. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg im Gazastreifen droht auch in Nahost ein Flächenbrand. Die Türkei, Syrien und Marokko werden von heftigen Erdbeben erschüttert, Libyen von einer tödlichen Flut heimgesucht. Während auch 2023 wieder unzählige Menschen im Mittelmeer auf ihrer Flucht nach Europa ertrinken, verschärft die EU ihr Asylrecht. Und in den USA taucht im Kampf um die Präsidentschaft trotz Anklagen wieder Donald Trump am Horizont auf.
Im interaktiven Jahresrückblick können Sie 2023 nochmals nachlesen, nachspüren, durchscrollen. Wir machen Ihnen das Jahr in einem Zeitstrahl erlebbar, gegliedert nach Themen und den wichtigsten Ereignissen. Wer sich für Politik interessiert, liest sich durchs Politikjahr, der Sportfan scrollt durch den Sport-Zeitstrahl, Kultur-Begeisterte vertiefen sich ins Feuilleton. Und wer vielseitig interessiert ist, wählt den Zeitstrahl, in dem wir alle Themen vermischt haben. Die Ereignisse werden in Punkten verortet und mit Texten, Bildern und Grafiken erklärt. Sie können in die großen Themen des Jahres eintauchen und eigens für diesen Rückblick geschriebene neue Stücke entdecken.
Die SZ-Redaktion wünscht Ihnen eine abwechslungsreiche und gute Lektüre.
Judith Wittwer, Chefredakteurin
Januar
Die Behörden in der Hauptstadt scheinen von den Planungen nichts mitbekommen zu haben. Es sind nur wenige Polizisten im Einsatz, die Lage ist erst nach Stunden wieder unter Kontrolle. Der neue Staatschef Luis Inácio Lula da Silva ordnet Strafen an für Vandalen, Drahtzieher und untätige Polizisten.
Das Dorf muss dem Braunkohleabbau weichen. Tausende Aktivisten demonstrieren deshalb über Monate hinweg nicht nur in dem besetzten Weiler, sondern auch an der Abbruchkante, zum Teil gefährlich nah.
Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Protestierenden, sowohl bei den Demonstrationen als auch bei der Räumung des Dorfs. Am 16. Januar verlassen die letzten beiden Aktivisten – sie nennen sich Pinky und Brain – eine Tunnelanlage, in der sie sich zuvor mehrere Tage verschanzt haben.
Die Scholz-Vertraute Christine Lambrecht tritt als Verteidigungsministerin zurück. “Glücklos” gehört noch zu den milden Adjektiven, mit denen das Wirken der SPD-Politikerin kritisiert wurde. Sowohl bei der Militärhilfe für die Ukraine wie auch bei der Modernisierung der Bundeswehr wirkte sie überfordert. Nachfolger wird Boris Pistorius (SPD).
Die Scholz-Vertraute Christine Lambrecht tritt als Verteidigungsministerin zurück. “Glücklos” gehört noch zu den milden Adjektiven, mit denen das Wirken der SPD-Politikerin kritisiert wurde. Sowohl bei der Militärhilfe für die Ukraine wie auch bei der Modernisierung der Bundeswehr wirkte sie überfordert. Nachfolger wird Boris Pistorius (SPD).
