Im Land der Einsamen

Teheran, das sind auf der einen Seite die Frauen, die unverschleiert in den Cafés sitzen und Iced Americanos trinken, andererseits sind da die Regimetreuen, die Vollverschleierten. Dazwischen ist Sprachlosigkeit.

16. August 2024 - 12 Min. Lesezeit

An einem Abend in diesem Sommer, es ist noch heiß, kommt sie ins Café, sie will an ihrer Utopie schreiben. Sie schließt die Tür hinter sich, lässt die Luft von Teheran draußen, die Stadt riecht giftig, und setzt sich an den langen Tisch in der Mitte. Den „sozialen Tisch“ nennen sie ihn, den Tisch der Künstler, der Kreativen. Neben ihr zeichnet einer in sein Skizzenbuch, andere arbeiten am Laptop, sie holt ihren Block raus und ihren Stift und fängt an, als hätte sie nur darauf gewartet.

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