Die Implant Files
Das gefährliche Geschäft mit der Gesundheit

"Ich hatte einfach nur Angst"

Elf Patienten erzählen von ihrem Leben mit fehlerhaften Implantaten.

Maria Martin*, 71, Hüftprothese


"Ich war früher Tänzerin, jetzt kann ich nicht mal mehr den Hügel hochlaufen, auf dem ich lebe. Wenn ich mehr als hundert Meter gehe, zieht es in den Beinen. Alles, was mehr als zehn Minuten Fußmarsch entfernt ist, laufe ich nicht mehr. Mir wurde das künstliche Hüftgelenk Großkopf Durom-Metasul eingebaut, Metall ist abgerieben, ins Blut gelangt und hat mein Gewebe angegriffen. Ich versuche, mir nicht allzu viele Gedanken über die Langzeitfolgen zu machen. Wem hilft das schon? Manchmal frage ich mich, ob wir zu hohe Erwartungen an die Medizin haben. Ich hatte erst vor, mir eine Keramikhüfte einsetzen zu lassen, ein Standardmodell, mit dem ein Freund von mir gute Erfahrungen gemacht hatte. Als der Arzt schwärmte, dass ich mit dem neuen Hüftmodell aus Metall wieder tanzen könnte, habe ich mich dafür entschieden, für beide Hüften. Das war ein Fehler, ich musste noch mal operiert werden, eine sogenannte Revisionsoperation, ritsch, ratsch, haben sie mir den Oberschenkel aufgeschnitten und schwarzes Gewebe entfernt. Ich habe Monate gebraucht, um wieder normal laufen zu lernen. Ich habe mir die Menschen angeschaut und gedacht: Wahnsinn, dass die alle einfach so ohne Schmerzen und Probleme laufen können."

Die Durom-Metasul-Hüfte ist nicht mehr auf dem Markt. Die Firma Zimmer Biomet schreibt auf Anfrage, man gehe nach wie vor davon aus, dass die streitgegenständlichen Hüftgelenke nicht fehlerhaft seien. Derzeit klagen etwa 100 Patienten vor dem Freiburger Landgericht. *Name geändert (Protokoll: Katrin Langhans)

Maria Martin*, 71, Hüftprothese


"Ich war früher Tänzerin, jetzt kann ich nicht mal mehr den Hügel hochlaufen, auf dem ich lebe. Wenn ich mehr als hundert Meter gehe, zieht es in den Beinen. Alles, was mehr als zehn Minuten Fußmarsch entfernt ist, laufe ich nicht mehr. Mir wurde das künstliche Hüftgelenk Großkopf Durom-Metasul eingebaut, Metall ist abgerieben, ins Blut gelangt und hat mein Gewebe angegriffen. Ich versuche, mir nicht allzu viele Gedanken über die Langzeitfolgen zu machen. Wem hilft das schon? Manchmal frage ich mich, ob wir zu hohe Erwartungen an die Medizin haben. Ich hatte erst vor, mir eine Keramikhüfte einsetzen zu lassen, ein Standardmodell, mit dem ein Freund von mir gute Erfahrungen gemacht hatte. Als der Arzt schwärmte, dass ich mit dem neuen Hüftmodell aus Metall wieder tanzen könnte, habe ich mich dafür entschieden, für beide Hüften. Das war ein Fehler, ich musste noch mal operiert werden, eine sogenannte Revisionsoperation, ritsch, ratsch, haben sie mir den Oberschenkel aufgeschnitten und schwarzes Gewebe entfernt. Ich habe Monate gebraucht, um wieder normal laufen zu lernen. Ich habe mir die Menschen angeschaut und gedacht: Wahnsinn, dass die alle einfach so ohne Schmerzen und Probleme laufen können."

Die Durom-Metasul-Hüfte ist nicht mehr auf dem Markt. Die Firma Zimmer Biomet schreibt auf Anfrage, man gehe nach wie vor davon aus, dass die streitgegenständlichen Hüftgelenke nicht fehlerhaft seien. Derzeit klagen etwa 100 Patienten vor dem Freiburger Landgericht. *Name geändert (Protokoll: Katrin Langhans)

Melanie Schmitz, 33, Wirbelsäulenprothese


"Ohne meine Ponys hätte ich die Zeit nicht überstanden, sie haben mich angetrieben weiterzumachen, trotz allem. Ich hatte vor zehn Jahren einen Bandscheibenvorfall, konnte vor Rückenschmerzen kaum laufen. Krankengymnastik habe ich gemacht und eine Wärmetherapie, Akupunktur und Schmerzspritzen bekommen. Auch mein Arzt in der Klinik hat mir damals geraten, statt einer Operation erst alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das hat mir Vertrauen eingeflößt. Als er mir den Einsatz der Cadisc-L-Bandscheibenprothese für Januar 2013 empfahl, habe ich mir keine Sorgen gemacht. Ich war ja in guten Händen. Von wegen! Zwei weitere Eingriffe folgten, weil die Schmerzen nach der ersten Operation nicht nachließen, im Gegenteil. Hatten sie zuvor schon ins linke Bein ausgestrahlt, begann es nun auch rechts. Ich begann, Antidepressiva zu nehmen, arbeiten konnte ich schon längst nicht mehr. Im Jahr 2015 erhielt ich einen Brief von der Klinik, dass die Prothese womöglich fehlerhaft sei. Tatsächlich wurde bei meiner letzten OP festgestellt, dass die Prothese in kleine Stücke zerbrochen war. Und die drückten auf die Nervenwurzeln. Seit Herbst 2010 habe ich keinen Tag ohne Schmerzen erlebt, bis zu meiner Operation vor ein paar Wochen. Heute geht es mir viel besser. Aber die schlechte Prothese hat viele Jahre meines Lebens verpfuscht."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt Cadisc-L nicht mehr auf dem Markt. (Protokoll: Astrid Viciano)

Melanie Schmitz, 33, Wirbelsäulenprothese


"Ohne meine Ponys hätte ich die Zeit nicht überstanden, sie haben mich angetrieben weiterzumachen, trotz allem. Ich hatte vor zehn Jahren einen Bandscheibenvorfall, konnte vor Rückenschmerzen kaum laufen. Krankengymnastik habe ich gemacht und eine Wärmetherapie, Akupunktur und Schmerzspritzen bekommen. Auch mein Arzt in der Klinik hat mir damals geraten, statt einer Operation erst alle anderen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das hat mir Vertrauen eingeflößt. Als er mir den Einsatz der Cadisc-L-Bandscheibenprothese für Januar 2013 empfahl, habe ich mir keine Sorgen gemacht. Ich war ja in guten Händen. Von wegen! Zwei weitere Eingriffe folgten, weil die Schmerzen nach der ersten Operation nicht nachließen, im Gegenteil. Hatten sie zuvor schon ins linke Bein ausgestrahlt, begann es nun auch rechts. Ich begann, Antidepressiva zu nehmen, arbeiten konnte ich schon längst nicht mehr. Im Jahr 2015 erhielt ich einen Brief von der Klinik, dass die Prothese womöglich fehlerhaft sei. Tatsächlich wurde bei meiner letzten OP festgestellt, dass die Prothese in kleine Stücke zerbrochen war. Und die drückten auf die Nervenwurzeln. Seit Herbst 2010 habe ich keinen Tag ohne Schmerzen erlebt, bis zu meiner Operation vor ein paar Wochen. Heute geht es mir viel besser. Aber die schlechte Prothese hat viele Jahre meines Lebens verpfuscht."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt Cadisc-L nicht mehr auf dem Markt. (Protokoll: Astrid Viciano)

Dagobert Lindlau, 88, Herzsonden


"Der Herzstillstand war eine wunderbare Schwärze und eine märchenhafte Stille, bis durch meine geschlossenen Lider Licht fiel und ich eine weibliche Stimme vernahm: „Na, hat doch prima geklappt mit der Reanimation!“ Bei einer der Visiten wurde mir die Implantation eines Defi-Pacemaker-Aggregats empfohlen: also ein Gerät, das zugleich Herzschrittmacher und Defibrillator war. Das sei so, sagte man mir, als hätte ich immer einen Notarzt dabei, der mir hilft, wenn ich Probleme hätte. Bei einer der ersten Kontrolluntersuchungen habe ich dann ein Murmeln unter den Ärzten gehört: „Ist das auch diese Serie?“ Ich hab nicht genau verstanden, worum es geht, aber ich bin Journalist und habe angefangen zu recherchieren: Horrorszenarien mit unerwünschten Schocks und Todesfällen wurden mir bekannt. Von da an trug ich ständig einen starken Magneten in der Hosentasche. Mit dem Magneten, habe ich gelernt, könne man die potenziell tödlichen Schocks stoppen. Den Defi ließ ich mir explantieren, da ich lieber einen Herztod in Kauf nehmen wollte, als zu Tode geschockt zu werden. Die Sonden blieben im Herzen, da es lebensgefährlich gewesen wäre, sie zu entfernen."

Lindlaus Schrittmacher bezog seine Daten von einer Sonde namens Sprint Fidelis, die das Herz überwacht. 2007 rief der Hersteller Medtronic die Sonde zurück. Isolationsmaterial könnte sich ablösen, die Sonden könnten brechen, teilte Medtronic mit; mehrere Todesfälle könnten „möglicherweise“ damit zusammenhängen. (Protokoll: Frederik Obermaier)

Dagobert Lindlau, 88, Herzsonden


"Der Herzstillstand war eine wunderbare Schwärze und eine märchenhafte Stille, bis durch meine geschlossenen Lider Licht fiel und ich eine weibliche Stimme vernahm: „Na, hat doch prima geklappt mit der Reanimation!“ Bei einer der Visiten wurde mir die Implantation eines Defi-Pacemaker-Aggregats empfohlen: also ein Gerät, das zugleich Herzschrittmacher und Defibrillator war. Das sei so, sagte man mir, als hätte ich immer einen Notarzt dabei, der mir hilft, wenn ich Probleme hätte. Bei einer der ersten Kontrolluntersuchungen habe ich dann ein Murmeln unter den Ärzten gehört: „Ist das auch diese Serie?“ Ich hab nicht genau verstanden, worum es geht, aber ich bin Journalist und habe angefangen zu recherchieren: Horrorszenarien mit unerwünschten Schocks und Todesfällen wurden mir bekannt. Von da an trug ich ständig einen starken Magneten in der Hosentasche. Mit dem Magneten, habe ich gelernt, könne man die potenziell tödlichen Schocks stoppen. Den Defi ließ ich mir explantieren, da ich lieber einen Herztod in Kauf nehmen wollte, als zu Tode geschockt zu werden. Die Sonden blieben im Herzen, da es lebensgefährlich gewesen wäre, sie zu entfernen."

Lindlaus Schrittmacher bezog seine Daten von einer Sonde namens Sprint Fidelis, die das Herz überwacht. 2007 rief der Hersteller Medtronic die Sonde zurück. Isolationsmaterial könnte sich ablösen, die Sonden könnten brechen, teilte Medtronic mit; mehrere Todesfälle könnten „möglicherweise“ damit zusammenhängen. (Protokoll: Frederik Obermaier)

Cornelia Freitag, 51, Brustimplantate


"Mein damaliger Arzt versicherte mir, Rofil sei der Mercedes unter den Brustimplantaten. Das war 2003. Im Januar 2012 kam der Brief von der Klinik. Meine Tochter sagte mir später, beim Lesen sei mir die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Im Brief stand nur, ich müsste vorbeikommen, nicht aber, um welches konkrete Risiko es ging. Sofort begann ich zu recherchieren. Erst da verstand ich, dass Rofil gleich PIP war. Ich fand heraus, dass die US-Aufsicht FDA schon Anfang der 2000er-Jahre vor Implantaten der Firma PIP gewarnt hatte. Ich informierte umgehend einen Anwalt. Ich wollte wissen, wer das verbockt hatte. In Deutschland wird doch nahezu alles geprüft. Ich gehöre zu den Frauen, die dann 2015 in Frankreich vor Gericht gegen den TÜV Rheinland gewonnen haben. Bekommen habe ich fast 3000 Euro. Das ist nicht viel. Mir ging es sehr schlecht, die Ungerechtigkeit hat mich richtig runtergezogen. Bis 2013 war ich krankgeschrieben, dann begann ich, wieder als Vertriebsleiterin zu arbeiten. Am 17. November 2013 hatte ich dann einen Herzinfarkt. Ich glaube, das hatte etwas mit dem Stress zu tun und mit der ganzen Wut. Zwischendurch musste ich Hartz IV beziehen. An dem Tag, an dem Jean-Claude Mas, der Gründer der Firma PIP, entlassen wird, werde ich vor dem Gefängnis stehen. Er hat uns Frauen noch verhöhnt. Ich will ihm ins Gesicht sehen."

Das Unternehmen PIP wurde 2011 liquidiert. Firmengründer Jean-Claude Mas wurde zu vier Jahren Haft wegen Betrug und Verbrauchertäuschung verurteilt. (Protokoll: Anna Reuß)

Cornelia Freitag, 51, Brustimplantate


"Mein damaliger Arzt versicherte mir, Rofil sei der Mercedes unter den Brustimplantaten. Das war 2003. Im Januar 2012 kam der Brief von der Klinik. Meine Tochter sagte mir später, beim Lesen sei mir die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Im Brief stand nur, ich müsste vorbeikommen, nicht aber, um welches konkrete Risiko es ging. Sofort begann ich zu recherchieren. Erst da verstand ich, dass Rofil gleich PIP war. Ich fand heraus, dass die US-Aufsicht FDA schon Anfang der 2000er-Jahre vor Implantaten der Firma PIP gewarnt hatte. Ich informierte umgehend einen Anwalt. Ich wollte wissen, wer das verbockt hatte. In Deutschland wird doch nahezu alles geprüft. Ich gehöre zu den Frauen, die dann 2015 in Frankreich vor Gericht gegen den TÜV Rheinland gewonnen haben. Bekommen habe ich fast 3000 Euro. Das ist nicht viel. Mir ging es sehr schlecht, die Ungerechtigkeit hat mich richtig runtergezogen. Bis 2013 war ich krankgeschrieben, dann begann ich, wieder als Vertriebsleiterin zu arbeiten. Am 17. November 2013 hatte ich dann einen Herzinfarkt. Ich glaube, das hatte etwas mit dem Stress zu tun und mit der ganzen Wut. Zwischendurch musste ich Hartz IV beziehen. An dem Tag, an dem Jean-Claude Mas, der Gründer der Firma PIP, entlassen wird, werde ich vor dem Gefängnis stehen. Er hat uns Frauen noch verhöhnt. Ich will ihm ins Gesicht sehen."

Das Unternehmen PIP wurde 2011 liquidiert. Firmengründer Jean-Claude Mas wurde zu vier Jahren Haft wegen Betrug und Verbrauchertäuschung verurteilt. (Protokoll: Anna Reuß)
 

Thomas Woska, 48, Wirbelsäulenprothese


"Meine Nächte sind kurz, ich kann oft nicht einschlafen, der Schmerz in den Beinen ist so unangenehm. Ich mache oft um fünf Uhr morgens Kaffee, gehe in den Garten. Rauche eine. Nach meinem Bandscheibenvorfall hatte mir mein Arzt die Cadisc-L empfohlen. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, wollte schnell operiert werden und habe zugestimmt. Mir war nicht klar, dass die Prothese nicht über längere Zeit getestet war, bevor sie mir eingesetzt wurde. Ein paar Jahre lang ging es gut nach der Operation, ich war euphorisch, konnte wieder schmerzfrei laufen und arbeiten, aber dann kamen die Schmerzen zurück. Die Prothese ist in vielen Patienten gewandert, mitunter in die Nervenbahnen, das verursacht wohl das stechende Gefühl. Ich habe früher bei der Meyer-Werft als Schlosser gearbeitet, aber ich kann heute keine schweren Sachen mehr heben. Bei hoher Belastung laufe ich wie ein Opa. Meine Frau arbeitet als Verkäuferin, wir drehen jeden Euro um. Früher ging alles schneller, heute nur noch stundenweise, das macht mich wütend. Wenn ich eine Kiste Wasser falsch hebe, kann es passieren, dass ich zwei Tage auf der Couch liege. Ich habe mich jetzt noch mal operieren lassen und eine neue Wirbelsäulenprothese einsetzen lassen. Ich hoffe, die hält länger."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt Cadisc-L nicht mehr auf dem Markt. (Protokoll: Katrin Langhans)
 

Thomas Woska, 48, Wirbelsäulenprothese


"Meine Nächte sind kurz, ich kann oft nicht einschlafen, der Schmerz in den Beinen ist so unangenehm. Ich mache oft um fünf Uhr morgens Kaffee, gehe in den Garten. Rauche eine. Nach meinem Bandscheibenvorfall hatte mir mein Arzt die Cadisc-L empfohlen. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen, wollte schnell operiert werden und habe zugestimmt. Mir war nicht klar, dass die Prothese nicht über längere Zeit getestet war, bevor sie mir eingesetzt wurde. Ein paar Jahre lang ging es gut nach der Operation, ich war euphorisch, konnte wieder schmerzfrei laufen und arbeiten, aber dann kamen die Schmerzen zurück. Die Prothese ist in vielen Patienten gewandert, mitunter in die Nervenbahnen, das verursacht wohl das stechende Gefühl. Ich habe früher bei der Meyer-Werft als Schlosser gearbeitet, aber ich kann heute keine schweren Sachen mehr heben. Bei hoher Belastung laufe ich wie ein Opa. Meine Frau arbeitet als Verkäuferin, wir drehen jeden Euro um. Früher ging alles schneller, heute nur noch stundenweise, das macht mich wütend. Wenn ich eine Kiste Wasser falsch hebe, kann es passieren, dass ich zwei Tage auf der Couch liege. Ich habe mich jetzt noch mal operieren lassen und eine neue Wirbelsäulenprothese einsetzen lassen. Ich hoffe, die hält länger."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt Cadisc-L nicht mehr auf dem Markt. (Protokoll: Katrin Langhans)

Pia Schwarz, 46, Defibrillator


"Ich habe ein schwaches Herz. Mit 28 Jahren hatte ich bereits einen Herzinfarkt, später haben mir die Ärzte gesagt, dass ich einen Defibrillator brauche. Das Gerät ist so groß wie ein halbes Päckchen Butter und hat mir schon einmal das Leben gerettet. Ich war auf einem Weinfest und habe plötzlich gemerkt, wie mir ganz schummrig wurde, dann folgte ein Gefühl, als würde mir ein Pferd gegen die Brust treten. Das war ein Elektroschock, den mein Defibrillator abgegeben hat. Ärzte haben mir später erklärt, dass ich nach einem Kammerflimmern einen plötzlichen Herztod erlitten hatte. Der Schock aus dem Gerät hat mir das Leben gerettet. Das war gut, aber dieses Ereignis hat mich trotzdem total aus der Bahn geworfen. Ich habe danach immer wieder Panikattacken bekommen, sobald mir schummrig wurde, und eine stationäre Therapie begonnen. In genau dieser Zeit habe ich über eine Facebookgruppe erfahren, dass es bei meinem Defibrillatormodell mehrmals Batterieprobleme gab. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, ich habe einen Heulkrampf gekriegt. Ich wusste, wenn ich jetzt wieder einen Herztod erleide und die Batterie möglicherweise nicht funktioniert, kann ich sterben. Ich musste eine Woche lang warten, bis ich einen neuen Defibrillator bekommen habe. Diese Zeit war schlimm. Ich hatte einfach nur Angst."

Weltweit wurden mehr als 800 Geräte wegen vorzeitiger Batterieentladung zur Analyse bei St. Jude Medical eingesandt. Der Hersteller reagierte nicht auf mehrfache Anfragen der SZ. (Protokoll: Katrin Langhans)

Pia Schwarz, 46, Defibrillator


"Ich habe ein schwaches Herz. Mit 28 Jahren hatte ich bereits einen Herzinfarkt, später haben mir die Ärzte gesagt, dass ich einen Defibrillator brauche. Das Gerät ist so groß wie ein halbes Päckchen Butter und hat mir schon einmal das Leben gerettet. Ich war auf einem Weinfest und habe plötzlich gemerkt, wie mir ganz schummrig wurde, dann folgte ein Gefühl, als würde mir ein Pferd gegen die Brust treten. Das war ein Elektroschock, den mein Defibrillator abgegeben hat. Ärzte haben mir später erklärt, dass ich nach einem Kammerflimmern einen plötzlichen Herztod erlitten hatte. Der Schock aus dem Gerät hat mir das Leben gerettet. Das war gut, aber dieses Ereignis hat mich trotzdem total aus der Bahn geworfen. Ich habe danach immer wieder Panikattacken bekommen, sobald mir schummrig wurde, und eine stationäre Therapie begonnen. In genau dieser Zeit habe ich über eine Facebookgruppe erfahren, dass es bei meinem Defibrillatormodell mehrmals Batterieprobleme gab. Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, ich habe einen Heulkrampf gekriegt. Ich wusste, wenn ich jetzt wieder einen Herztod erleide und die Batterie möglicherweise nicht funktioniert, kann ich sterben. Ich musste eine Woche lang warten, bis ich einen neuen Defibrillator bekommen habe. Diese Zeit war schlimm. Ich hatte einfach nur Angst."

Weltweit wurden mehr als 800 Geräte wegen vorzeitiger Batterieentladung zur Analyse bei St. Jude Medical eingesandt. Der Hersteller reagierte nicht auf mehrfache Anfragen der SZ. (Protokoll: Katrin Langhans)

Maximilian Crusius, 10, Insulinpumpe


"Seit ich drei Jahre alt war, trage ich eine Insulinpumpe. Meine Pumpe ist so groß wie ein Portemonnaie und gibt automatisch Insulin in meinen Körper ab. Ganz allein kann die Pumpe meinen Zuckerhaushalt aber nicht kontrollieren. Wenn ich zum Beispiel Sport mache oder etwas esse, muss ich mir zusätzlich selbst Insulin geben. Ich rufe dann von der Schule aus meine Mutter an, und sie berechnet für mich den Wert, den ich in das Gerät eingeben muss, wenn ich zum Beispiel zu Mittag ein Schnitzel mit Kartoffeln esse. Je nachdem, wie groß die Dosis ist, tut es manchmal weh, an der Stelle, wo der Katheter in meinen Körper läuft, aber ich finde die Pumpe trotzdem praktisch. Was ich nicht so gut finde, ist, dass es immer wieder zu Problemen kommt. Zum Beispiel vor ein paar Monaten, als neues Insulin in die Pumpe nachgefüllt werden musste. Meine Mama hat erfahren, dass es beim Wechseln der Ampulle zu einem Überdruck hätte kommen können. Dabei hätte es passieren können, dass mir die Pumpe wohl zu viel Insulin auf einmal hätte abgeben können. An einer Überdosis Insulin kann man wohl auch sterben. Wir haben die Infusionssets, die wir schon zu Hause hatten, dann nicht mehr verwendet. Das hat mir schon Angst gemacht."

Medtronic gab im September 2017 eine dringende Sicherheitsmeldung zu den Infusionssets heraus, die Max für seine Pumpe braucht. Das Unternehmen rief die Sets freiwillig zurück, nach, wie es schreibt: „aktuellen Berichten einer möglichen Über-Verabreichung von Insulin“. (Protokoll: Katrin Langhans)

Maximilian Crusius, 10, Insulinpumpe


"Seit ich drei Jahre alt war, trage ich eine Insulinpumpe. Meine Pumpe ist so groß wie ein Portemonnaie und gibt automatisch Insulin in meinen Körper ab. Ganz allein kann die Pumpe meinen Zuckerhaushalt aber nicht kontrollieren. Wenn ich zum Beispiel Sport mache oder etwas esse, muss ich mir zusätzlich selbst Insulin geben. Ich rufe dann von der Schule aus meine Mutter an, und sie berechnet für mich den Wert, den ich in das Gerät eingeben muss, wenn ich zum Beispiel zu Mittag ein Schnitzel mit Kartoffeln esse. Je nachdem, wie groß die Dosis ist, tut es manchmal weh, an der Stelle, wo der Katheter in meinen Körper läuft, aber ich finde die Pumpe trotzdem praktisch. Was ich nicht so gut finde, ist, dass es immer wieder zu Problemen kommt. Zum Beispiel vor ein paar Monaten, als neues Insulin in die Pumpe nachgefüllt werden musste. Meine Mama hat erfahren, dass es beim Wechseln der Ampulle zu einem Überdruck hätte kommen können. Dabei hätte es passieren können, dass mir die Pumpe wohl zu viel Insulin auf einmal hätte abgeben können. An einer Überdosis Insulin kann man wohl auch sterben. Wir haben die Infusionssets, die wir schon zu Hause hatten, dann nicht mehr verwendet. Das hat mir schon Angst gemacht."

Medtronic gab im September 2017 eine dringende Sicherheitsmeldung zu den Infusionssets heraus, die Max für seine Pumpe braucht. Das Unternehmen rief die Sets freiwillig zurück, nach, wie es schreibt: „aktuellen Berichten einer möglichen Über-Verabreichung von Insulin“. (Protokoll: Katrin Langhans)
 

Andreas Rode, 47, Wirbelsäulenprothese


"Es fing an mit einen Bandscheibenvorfall. Losgegangen ist es wie so ein Brennen. Da hättest du meinen können, du hättest ein Feuer hinten drin. Dann ist der Ischiasnerv dazugekommen. Ich habe fast nicht mehr laufen können, gar nichts mehr. Ich konnte das Wasser nicht mehr halten. Mein Arzt hat damals gesagt: ‚Wissen Sie was, Herr Rode, Sie können gerne an einer Studie teilnehmen und ich schwöre Ihnen, es geht Ihnen hinterher genauso wie vorher, wo gar nichts war.‘ Als ich unterschrieben habe, dass man mir das Wirbelprothesen-Modell Cadisc-L einsetzt, war ich vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Ein paar Jahre habe ich dann wieder arbeiten können, ich hab keine Schmerzen gehabt, gar nichts. Aber dann kamen die Schmerzen zurück, nach drei Jahren. Abnormal! Ich habe mich wieder operieren lassen. Die Ärzte haben Plastikteile meiner Wirbelsäulenprothese aus meinem Körper geholt. Teile der Prothese waren wohl in die Nervenbahn gewandert. Es kam mehrmals zu Komplikationen, insgesamt musste ich 40 Mal operiert werden. An vielen Tagen muss ich Morphium nehmen, wegen der Schmerzen. Ich bin jetzt zeugungsunfähig. Meine Frau und ich, wir wollten eigentlich noch Kinder haben. Hätte ich das alles gewusst, ich hätte mich nie für die Prothese entschieden."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt nicht mehr auf dem Markt, Andreas Rode war einer der ersten Patienten, die das Modell Cadisc-L in Deutschland erhielten. (Protokoll: Katrin Langhans)
 

Andreas Rode, 47, Wirbelsäulenprothese


"Es fing an mit einen Bandscheibenvorfall. Losgegangen ist es wie so ein Brennen. Da hättest du meinen können, du hättest ein Feuer hinten drin. Dann ist der Ischiasnerv dazugekommen. Ich habe fast nicht mehr laufen können, gar nichts mehr. Ich konnte das Wasser nicht mehr halten. Mein Arzt hat damals gesagt: ‚Wissen Sie was, Herr Rode, Sie können gerne an einer Studie teilnehmen und ich schwöre Ihnen, es geht Ihnen hinterher genauso wie vorher, wo gar nichts war.‘ Als ich unterschrieben habe, dass man mir das Wirbelprothesen-Modell Cadisc-L einsetzt, war ich vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Ein paar Jahre habe ich dann wieder arbeiten können, ich hab keine Schmerzen gehabt, gar nichts. Aber dann kamen die Schmerzen zurück, nach drei Jahren. Abnormal! Ich habe mich wieder operieren lassen. Die Ärzte haben Plastikteile meiner Wirbelsäulenprothese aus meinem Körper geholt. Teile der Prothese waren wohl in die Nervenbahn gewandert. Es kam mehrmals zu Komplikationen, insgesamt musste ich 40 Mal operiert werden. An vielen Tagen muss ich Morphium nehmen, wegen der Schmerzen. Ich bin jetzt zeugungsunfähig. Meine Frau und ich, wir wollten eigentlich noch Kinder haben. Hätte ich das alles gewusst, ich hätte mich nie für die Prothese entschieden."

Die Herstellerfirma Ranier ist insolvent, das Produkt nicht mehr auf dem Markt, Andreas Rode war einer der ersten Patienten, die das Modell Cadisc-L in Deutschland erhielten. (Protokoll: Katrin Langhans)
 

Eva Tritschler, 62, Hüftprothese


"Den Ölberg in der Nähe von Bonn möchte ich wieder hochlaufen, das habe ich mir fest vorgenommen. Für unser jährliches Adventsessen bin ich früher mit unseren Freunden stets die 15 Kilometer hochgewandert. Vergangenes Jahr musste ich allerdings zum ersten Mal mit dem Auto bis zum Fuß des Berges fahren, und die 20 Minuten Fußweg schaffte ich nur mit Gehstöcken. Dabei habe ich immer Sport getrieben, viel Handball gespielt und gern mit meinen Enkelkindern im Garten gekickt. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder besser geht – jetzt, da ich die Hüftprothese von DePuy nicht mehr im Körper habe. Ob es aber jemals wieder so wird wie früher, weiß ich nicht. Schließlich waren wegen der DePuy-Prothese mindestens sechs Jahre lang die Konzentrationen von Chrom und Kobalt – zwei giftigen Schwermetallen – in meinem Blut stark erhöht. Wenn ich jetzt länger als zehn Minuten stehe, beginnen die Schmerzen in den Muskeln. Ich bin aber niemand, der sich vom Schmerz sein Leben auffressen lässt, ich sehe froh in die Zukunft. Trotzdem habe ich mir einen Anwalt gesucht, als ich im April 2011 einen Brief von meinem Krankenhaus in Bonn erhielt, dass etwas mit der DePuy-Prothese nicht stimmte und sie vom Markt genommen wird. Es geht mir nicht so sehr um das Schmerzensgeld. Es soll klar werden, dass die Firma etwas falsch gemacht hat."

Das Hüftmodell der Firma DePuy ist heute nicht mehr auf dem Markt. DePuy schreibt auf Anfrage der SZ, alle Gelenkersatzimplantate würden Verschleiß erzeugen, unabhängig vom Material. Patienten hätten von extrem hohen Kobaltwerten berichtet, die zu systemischen Gesundheitsauswirkungen führen könnten. (Protokoll: Astrid Viciano)
 

Eva Tritschler, 62, Hüftprothese


"Den Ölberg in der Nähe von Bonn möchte ich wieder hochlaufen, das habe ich mir fest vorgenommen. Für unser jährliches Adventsessen bin ich früher mit unseren Freunden stets die 15 Kilometer hochgewandert. Vergangenes Jahr musste ich allerdings zum ersten Mal mit dem Auto bis zum Fuß des Berges fahren, und die 20 Minuten Fußweg schaffte ich nur mit Gehstöcken. Dabei habe ich immer Sport getrieben, viel Handball gespielt und gern mit meinen Enkelkindern im Garten gekickt. Ich hoffe, dass es dieses Jahr wieder besser geht – jetzt, da ich die Hüftprothese von DePuy nicht mehr im Körper habe. Ob es aber jemals wieder so wird wie früher, weiß ich nicht. Schließlich waren wegen der DePuy-Prothese mindestens sechs Jahre lang die Konzentrationen von Chrom und Kobalt – zwei giftigen Schwermetallen – in meinem Blut stark erhöht. Wenn ich jetzt länger als zehn Minuten stehe, beginnen die Schmerzen in den Muskeln. Ich bin aber niemand, der sich vom Schmerz sein Leben auffressen lässt, ich sehe froh in die Zukunft. Trotzdem habe ich mir einen Anwalt gesucht, als ich im April 2011 einen Brief von meinem Krankenhaus in Bonn erhielt, dass etwas mit der DePuy-Prothese nicht stimmte und sie vom Markt genommen wird. Es geht mir nicht so sehr um das Schmerzensgeld. Es soll klar werden, dass die Firma etwas falsch gemacht hat."

Das Hüftmodell der Firma DePuy ist heute nicht mehr auf dem Markt. DePuy schreibt auf Anfrage der SZ, alle Gelenkersatzimplantate würden Verschleiß erzeugen, unabhängig vom Material. Patienten hätten von extrem hohen Kobaltwerten berichtet, die zu systemischen Gesundheitsauswirkungen führen könnten. (Protokoll: Astrid Viciano)

Robert Herchenbach, 50, Hüftprothese


"2009 habe ich über die Presse erfahren, dass es Probleme bei dem gleichen künstlichen Hüftmodell gibt, das mir implantiert wurde. Es hieß, man habe Metallabrieb bei der Durom-Metasul-LDH-Hüfte festgestellt. Ich dachte nur: Was machst du jetzt? Mein Bein fing auch wieder an zu schmerzen. Der Schmerz sticht beim Liegen und strahlt dann in den Körper. Erst fühlt es sich wie ein Muskelkater an, dann geht man schief, zieht die Schulter hoch, und weil man schräg läuft, schmerzt der Rücken. Ich habe mich dann noch einmal operieren lassen. Und tatsächlich: Mein Knochen war zerfressen, das Fleisch entzündet, überall waren schwarze Verfärbungen, Metallpartikel. Ich habe eine Spenderniere und dachte nur: Was heißt all das jetzt für meine Gesundheit? Ein paar Monate später wurde bei mir ein Burn-out diagnostiziert. Das lag nicht nur an der erneuten Operation, aber diese Ungewissheit, der Schmerz, die Wut, dass die Politik und wohl auch der Hersteller so fahrlässig handeln, haben sicher dazu beigetragen. Ich würde mir wünschen, dass unsere Gesundheitsbehörden und das Ministerium Patienten besser vor schlecht getesteten Implantaten schützen."

Die Firma Zimmer Biomet schreibt auf Anfrage, man gehe nach wie vor davon aus, dass die streitgegenständlichen Hüftgelenke nicht fehlerhaft seien. Die Hüftgelenke werden nicht mehr in Deutschland vertrieben. (Protokoll: Katrin Langhans)

Robert Herchenbach, 50, Hüftprothese


"2009 habe ich über die Presse erfahren, dass es Probleme bei dem gleichen künstlichen Hüftmodell gibt, das mir implantiert wurde. Es hieß, man habe Metallabrieb bei der Durom-Metasul-LDH-Hüfte festgestellt. Ich dachte nur: Was machst du jetzt? Mein Bein fing auch wieder an zu schmerzen. Der Schmerz sticht beim Liegen und strahlt dann in den Körper. Erst fühlt es sich wie ein Muskelkater an, dann geht man schief, zieht die Schulter hoch, und weil man schräg läuft, schmerzt der Rücken. Ich habe mich dann noch einmal operieren lassen. Und tatsächlich: Mein Knochen war zerfressen, das Fleisch entzündet, überall waren schwarze Verfärbungen, Metallpartikel. Ich habe eine Spenderniere und dachte nur: Was heißt all das jetzt für meine Gesundheit? Ein paar Monate später wurde bei mir ein Burn-out diagnostiziert. Das lag nicht nur an der erneuten Operation, aber diese Ungewissheit, der Schmerz, die Wut, dass die Politik und wohl auch der Hersteller so fahrlässig handeln, haben sicher dazu beigetragen. Ich würde mir wünschen, dass unsere Gesundheitsbehörden und das Ministerium Patienten besser vor schlecht getesteten Implantaten schützen."

Die Firma Zimmer Biomet schreibt auf Anfrage, man gehe nach wie vor davon aus, dass die streitgegenständlichen Hüftgelenke nicht fehlerhaft seien. Die Hüftgelenke werden nicht mehr in Deutschland vertrieben. (Protokoll: Katrin Langhans)

Jürgen Thoma, 61, Hüftprothese


"In dieser Euphorie, man will was Neues, was Besseres, da hat man die Sorgfalt vernachlässigt. Meine Hüftprothese wurde an mir und vielen anderen Patienten in der Praxis ausprobiert. Es hätte viel mehr Tests geben müssen, bevor das Produkt auf den Markt kam. Die Verbindung der Prothesenteile war in vielen Fällen zu locker, und so kam es zwischen den Metallteilen zu Mikrobewegungen. Die Physik dahinter kann man am besten mit zwei Gläsern erklären. Wenn man die aufeinandersteckt und nur das obere anhebt, schweben beide. Das ist eine konische Verbindung. Die ist fest, so hätte es auch bei meiner Hüfte sein sollen. War sie aber nicht. Der Hersteller hat dann mit der Zeit gemerkt, hoppla, die Metallwerte gehen hoch, hoppla, da ist was faul. Chrom und Kobalt sind in meinen Körper gelangt und haben den Knochen angefressen. Seit acht Jahren klage ich jetzt schon gegen die Firma Zimmer Biomet. Ich hätte nie gedacht, dass das so lange dauert. Mir geht es dabei auch nicht ums Geld. Es geht ums Prinzip. Ich will mit dem Fall abschließen und endlich alle meine Ordner voll mit Krankenakten und Anwaltsschreiben wegwerfen. Aber ich denke, dass es noch Jahre dauern wird, bis eine Entscheidung fallen wird. Die ersten Patienten, die wie ich noch einmal operiert wurden, sind bereits gestorben."

Der Gerichtsfall von Jürgen Thoma liegt inzwischen beim Oberlandesgericht Karlsruhe. Die Firma Zimmer Biomet bestreitet, dass es einen Produktfehler gab. Die Durom-Metasul-Hüfte wird nicht mehr vertrieben. (Protokoll: Katrin Langhans)

Das sind die Implant Files

Implantate können Leben retten - oder zerstören. Über einen Medizin-Skandal, der sich Tag für Tag wiederholt.

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Risiko Implantat

Medizinprodukte können Wunder vollbringen, aber auch Leben ruinieren. Die Implant Files enthüllen ein krankes System, das Patienten zu Versuchskaninchen macht - und der Staat sieht weg.

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