Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.
Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.

Zwischen den Welten

Russland oder Europa? Bei der Wahl in Georgien ging es um sehr viel. Aber während die Regierung sich an ihrem Sieg berauscht, hat nicht nur die Opposition Zweifel am Ergebnis. Über Einschüchterungen, gekaufte Stimmen und enttäuschte Träume.

Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.
Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.

Zwischen den Welten

Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.
Eine Demonstrantin in Tiflis im April 2024.

Russland oder Europa? Bei der Wahl in Georgien ging es um sehr viel. Aber während die Regierung sich an ihrem Sieg berauscht, hat nicht nur die Opposition Zweifel am Ergebnis. Über Einschüchterungen, gekaufte Stimmen und enttäuschte Träume.

27. Oktober 2024 - 10 Min. Lesezeit

Der Schalenberg auf dem Porzellanteller wächst, Lana Gogoberidse knabbert Sonnenblumenkerne gegen die Nervosität. Sie starrt auf den Fernseher in der Wohnzimmerecke. Es läuft der beliebte regierungskritische Sender TV Pirveli. Gogoberidse ist 96 Jahre alt, eine der berühmtesten Filmemacherinnen des Landes, und jetzt will sie wissen, wie Georgiens Schicksalswahl ausgegangen ist. Vor zwei Stunden hatte der Sender die Exitpolls veröffentlicht, die Nachwahlbefragungen, da lag die Opposition vorn. Die Regisseurin wirkte entspannt. Dass der regierungsnahe Sender Imedi gleichzeitig die Regierungspartei Georgischer Traum deutlich gewinnen sieht, überrascht sie nicht. „Jetzt wissen wir auch noch nicht weiter“, sagt die Georgierin: „Die einen sagen so, die anderen so.“ Da lächelt sie. Noch.

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