Franz Müntefering setzte in der SPD einst die Rente mit 67 durch. 

Nun fordert er seine Partei auf, erneut mutige Reformen zu wagen. 

Und enthüllt, wie das Ende von Gerhard Schröders Kanzlerschaft bei einem Treffen mit Angela Merkel besiegelt wurde.

Franz Müntefering setzte in der SPD einst die Rente mit 67 durch. 

Nun fordert er seine Partei auf, erneut mutige Reformen zu wagen. 

Und enthüllt, wie das Ende von Gerhard Schröders Kanzlerschaft bei einem Treffen mit Angela Merkel besiegelt wurde.

„Bevor der Wagen in den Graben fährt, muss man auch lenken“

Interview von Georg Ismar und Vivien Timmler, Fotos: Friedrich Bungert
26. September 2025 | Lesezeit: 9 Min.

Franz Müntefering ist natürlich schon da. Mit einer Zeitung unter dem Arm schlendert er durch den kleinen Park am Olivaer Platz, nahe dem Ku’damm. Elf Uhr war für das Treffen ausgemacht, der frühere SPD-Chef und Vizekanzler ist schon zehn Minuten vorher vor Ort. Und am nächsten Tag erscheint er hier gleich noch einmal, wieder überpünktlich. Denn der 85-Jährige nutzt keine E-Mail. Interviews müssen mit ihm persönlich auf Papier und mit handschriftlichen Anmerkungen autorisiert werden. Seine Idee, das Interview einfach per Post zu schicken, hätte dann doch etwas zu lange gedauert.

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