Der zweite Weg, wie es zu Neuwahlen kommen kann, ist das Misstrauensvotum. Diesmal kein parteiinternes - ein solches hat May gerade gewonnen -, sondern eines, bei dem das gesamte Parlament abstimmt und das sich gegen die gesamte Regierung richtet. Die Opposition hat direkt nach der Abstimmung am Dienstagabend die Initiative ergriffen und ein Misstrauensvotum beantragt, es findet am Mittwochabend statt.
Wenn die Regierung das Misstrauensvotum verliert, kommt es allerdings nicht automatisch zu Neuwahlen. Denn wenn sich eine klare andere Regierung abzeichnen sollte, tritt May zurück und ein neuer Premierminister wird ernannt. Ist das nicht der Fall und die aktuelle Regierung kann nicht innerhalb von 14 Tagen ein Misstrauensvotum gewinnen, beispielsweise nachdem sie neue Zugeständnisse gemacht hat, wird innerhalb von frühestens 25 Tagen neu gewählt.
Mit einer neuen Regierung sind viele Optionen denkbar, auch solche, die von der alten Regierung schon verworfen wurden. Es könnte beispielsweise ein zweites Referendum geben oder ein neuer Austrittsprozess beginnt, aber nur, wenn auch die EU mitspielt.