Gute Gewalt, schlechte Gewalt

Hanna S. soll in Ungarn Rechtsextreme angegriffen haben, die Bundesanwaltschaft wertet das als versuchten Mord und fordert neun Jahre Haft. Es bleibt die Frage der Verhältnismäßigkeit – und ob linke und rechte Gewalt wirklich gleich geahndet werden?

Gute Gewalt, schlechte Gewalt

Hanna S. soll in Ungarn Rechtsextreme angegriffen haben, die Bundesanwaltschaft wertet das als versuchten Mord und fordert neun Jahre Haft. Es bleibt die Frage der Verhältnismäßigkeit – und ob linke und rechte Gewalt wirklich gleich geahndet werden?

18. September 2025 | Lesezeit: 11 Min.

Wieder sind sie alle da: ihre Freunde, ihre Kommilitonen, ihr Lebensgefährte, ihre Geschwister. Und ihre Eltern, natürlich, extra angereist aus ihrem Dorf in Franken. Die sind fast jeden Tag dagewesen in diesem unterirdischen Gerichtssaal, in den sie fünfundzwanzig Stufen hinabsteigen müssen, um durch eine Hochsicherheitsschleuse endlich dorthin zu gelangen, wo der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München tagt. Und wo sie einen Blick erhaschen können auf ihre Tochter. Auf Hanna S., 30 Jahre alt, angeklagt des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

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