Er weiß noch nicht, was das Wasser ihm bringt, welche Nachricht in seinem Messbecher schwimmt. Wenn es gut läuft, bringt es ein Stück Freiheit zurück. Wenn es schlecht läuft, bringt es den Tod. Dazwischen kann viel passieren, besser jedenfalls, er trägt Handschuhe.
Der Abwassermeister Georg Lenz hat den Becher gerade aus dem Probenehmer geholt. Einem stummen Apparat, groß wie ein Kühlschrank, mit Lenkrollen und Schlauchpumpe. Jeden Montag und jeden Mittwoch saugt der Apparat Wasser aus dem Ablauf des Vorklärbeckens in Berchtesgaden, fängt morgens um sieben an, hört mittags um zwölf auf. Fünf Stunden, darum hat der Professor Lenz gebeten.