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Lasst uns Weihnachten verschieben!

In München liegt die Schneewahrscheinlichkeit an den Feiertagen bei 38 Prozent. In anderen Städten sieht es nicht viel besser aus. Die SZ hat Daten des Deutschen Wetterdienstes ausgewertet.

17. Dezember 2023 - 2 Min. Lesezeit

Es muss irgendwann um das Jahr 1850 gewesen sein, als die weihnachtliche Sehnsucht endgültig weiß wurde. Ältere Weihnachtskartenmotive zeigen meist noch eher herbstliche Landschaften. Mit dem Aufkommen des Wintertourismus aber – in Europa wurden Reisen in die Alpen populär, in den Vereinigten Staaten der Ausflug ins schneefreundliche Neuengland – zog das Gefrorene auf der Grußkarte ein. Auch der englische Autor Charles Dickens (1812–1870), der seine Kindheit im kältesten englischen Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erlebte, prägte in zahlreichen Geschichten den Mythos der weißen Weihnacht.

Heute ist „White Christmas“ nicht zuletzt dank des Hits von Bing Crosby, komponiert von Irving Berlin, in aller Ohren und Köpfe. Obwohl die Krippe, um die es ja eigentlich geht, im eher schneearmen Bethlehem stand.

Eine SZ-Auswertung von Daten des Deutschen Wetterdienstes der vergangenen 30 Jahre zeigt, wie hoch die Chancen auf weihnachtlichen Schnee in ausgewählten Städten sind.

In München etwa liegt die Schneewahrscheinlichkeit rund um den 25. Dezember bei durchschnittlich 38 Prozent. Ganz, ganz grau sieht es dagegen am Rhein aus: in Köln und Düsseldorf liegen die Chancen für Schnee an Weihnachten bei zehn Prozent.

Die Chance auf weiße Weihnachten ließe sich erhöhen, wenn man das Fest einfach verschieben würde. In München zum Beispiel auf den 28. Januar, dann nämlich ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee mit 52 Prozent am höchsten. Ähnlich sieht es in Stuttgart und Leipzig aus mit jeweils 45 Prozent. In Frankfurt am Main war der 17. Januar in den vergangenen drei Jahrzehnten mit einer bescheidenen Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent der Tag mit der größten Schnee-Chance.

In München etwa liegt die Schneewahrscheinlichkeit rund um den 25. Dezember bei durchschnittlich 38 Prozent. Ganz, ganz grau sieht es dagegen am Rhein aus: in Köln und Düsseldorf liegen die Chancen für Schnee an Weihnachten bei zehn Prozent.

Die Chance auf weiße Weihnachten ließe sich erhöhen, wenn man das Fest einfach verschieben würde. In München zum Beispiel auf den 28. Januar, dann nämlich ist die Wahrscheinlichkeit für Schnee mit 52 Prozent am höchsten. Ähnlich sieht es in Stuttgart und Leipzig aus mit jeweils 45 Prozent. In Frankfurt am Main war der 17. Januar in den vergangenen drei Jahrzehnten mit einer bescheidenen Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent der Tag mit der größten Schnee-Chance.

Aus romantischer Sicht könnte es also durchaus sinnvoll sein, Weihnachten etwa nach Vorbild der Ostkirche auch hierzulande in den Januar zu verlegen. Und selbst theologisch wäre das denkbar: Der genaue Geburtstermin Jesu bleibt weiterhin unbekannt, Bischof Maximus von Turin befürwortete den 25. Dezember Anfang des 5. Jahrhunderts vor allem deshalb, weil dieser Tag noch nicht von heidnischen Festen belegt war. Zudem, so die Meinung vieler Frühchristen, eignete sich der Termin bestens für eine kurzweilige Pilgerreise nach Bethlehem. Und ob dort dann Schnee lag oder nicht, war den Gläubigen eh egal.

Generell gilt, auch das ergab eine SZ-Auswertung: Seit 1961 werden weiße Feiertage in der bayerischen Landeshauptstadt immer seltener.

Schnee an allen drei Weihnachtstagen gab es in München zuletzt im Jahr 2003.

Schnee an allen drei Weihnachtstagen gab es in München zuletzt im Jahr 2003.

Auch in diesem Jahr sind die Aussichten auf weiße Weihnachten nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes in weiten Teilen Deutschlands nicht besonders gut. Schnee bis ins Flachland sei eher unwahrscheinlich, noch gebe es aber viele Unklarheiten, sagte ein Meteorologe am Montag: "Von zeitweiligem schauerartigen Schneefall über eine Sturmlage bis hin zu Dauerregen ist alles möglich."

Text: Martin Zips, Daten und Erklärtext: Natalie Sablowski, Grafik/Collage: Julia Kraus, Digitales Design: Felix Hunger, Redaktion: Sören Müller-Hansen, Nadeschda Scharfenberg