Nicht zu vergessen
Misshandelt, missbraucht, ausgebeutet: In der Schweiz wurden bis in die Siebzigerjahre Hunderttausende Kinder verdingt. Das ist ihre Geschichte.
Von Corinna Guthknecht und Josef Wirnshofer
Mina war am Hof, seit Armin Leuenberger denken konnte.
Mina, die Magd. Mina, die sich um den Garten kümmerte, die Wäsche wusch, morgens den Haferbrei kochte, den man abstechen konnte, so fest war er. Sie war die ganze Zeit da, bis zu jenem Tag im Frühling 1962.
Armin Leuenberger war 16, das Jahr seiner Konfirmation.
Er weiß noch, dass er am Obstanger Bäume zuschneiden musste.
Die Bäuerin arbeitete mit, die Magd fehlte. Dabei sollte sie doch die Äste wegräumen.
Mina war am Hof, seit Armin Leuenberger denken konnte.
Mina, die Magd. Mina, die sich um den Garten kümmerte, die Wäsche wusch, morgens den Haferbrei kochte, den man abstechen konnte, so fest war er. Sie war die ganze Zeit da, bis zu jenem Tag im Frühling 1962.
Armin Leuenberger war 16, das Jahr seiner Konfirmation.
Er weiß noch, dass er am Obstanger Bäume zuschneiden musste.
Die Bäuerin arbeitete mit, die Magd fehlte. Dabei sollte sie doch die Äste wegräumen.
Da hab ich gefragt: „Wo ist Mina?“
„Ach, die ist weg.“ „Aha.“
„Übrigens, das wär dann deine Mutter gewesen.“
Meine Mutter? Das hat mir damals nichts gesagt.
Der Begriff Mutter war für mich ein Fremdwort.