Urteil nach Prozess in Oldenburg 

„Weil niemand über das Leben eines anderen entscheiden darf“

Eine verzweifelte Mutter fasst den Entschluss, sich und ihren schwerbehinderten Sohn zu ersticken, weil sie glaubt, das sei das Beste für ihn. Er stirbt, sie überlebt. Und ein Gericht ringt um das richtige Strafmaß.
 Urteil nach Prozess in Oldenburg 
„Weil niemand über das Leben eines anderen entscheiden darf“
Eine verzweifelte Mutter fasst den Entschluss, sich und ihren schwerbehinderten Sohn zu ersticken, weil sie glaubt, das sei das Beste für ihn. Er stirbt, sie überlebt. Und ein Gericht ringt um das richtige Strafmaß.
7. Februar 2025 | Lesezeit: 6 Min.

Bianca P. ist eine gepflegte Frau, 57 Jahre alt, glatte weiße Haare, dunkle Brille, schwarzer Strickpullover. Sie spricht ruhig, manchmal voller Wärme, und wenn sie von ihrer Familie erzählt, dann wirkt sie wie eine Mutter, die sich immer überlegt hat, was gut für ihre Kinder und ihren Mann sein könnte. So war das auch im Sommer 2023. Damals hatte sie das Gefühl, dass nur noch eines helfen könnte, deswegen sitzt sie an diesem Freitagvormittag auch hier im Landgericht Oldenburg. Bianca P. hat ihren 23 Jahre alten, schwerbehinderten Sohn Jannes getötet.

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