Und dann, mitten im Gespräch, fliegt draußen am Fenster plötzlich eine Feder vorbei, eine Gänsefeder. Fast unbemerkt, Melanie Garanin steht von dem Tisch auf, auf dem ihre Zeichnungen liegen. Sie öffnet das Fenster und sieht hinaus in den Garten. Sie kann die Feder nicht mehr entdecken, aber sie ist sich sicher, dass da eine war. Es ist Herbst. Die Gänse fliegen jetzt nach Süden.
Das ist eine ihrer Erinnerungen: wie ihr kleiner Sohn Nils auf der Wiese vor dem Haus sitzt und sieht, wie die Gänse über ihm am Himmel vorbeiziehen.
"Die fliegen nach Rügen, Mama", hat er gesagt und meinte Süden.
"Dann muss ich dich aber ganz festhalten", hat sie geantwortet, "damit sie dich nicht mitnehmen wie den Nils Holgersson."
"Ach Mama", hat er gesagt. "Das geht doch gar nicht."
"Nein, das geht auch nicht", hat sie gesagt. "Du musst doch hierbleiben."