

























Saarland und Rheinland-Pfalz
Wen die Flut getroffen hat
Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze, Evakuierungen und Erdrutsche: Innerhalb von 24 Stunden fiel im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Hier in der Innenstadt von Lebach, wo ein Auto im Wasser der Theel steht, wurden Teile der Innenstadt überflutet.
Im Bereich der Luisenbrücke in Saarbrücken trat die Saar über das Ufer und überflutete den Radweg, die Stadtautobahn wurde gesperrt.
Das Lagezentrum in der Landeshauptstadt registrierte bis zum frühen Samstagmorgen mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Saarland. Das Foto entstand am Freitag in der Saarbrücker Fischbachstraße.
Nach bisherigen Erkenntnissen kamen bei den Überflutungen keine Menschen ums Leben. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.
Kanzler Olaf Scholz sagte einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt im Saarland ab. Stattdessen machte er sich gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort und besuchte am Mittag Kleinblittersdorf.
Es stehe nun die akute Hilfe im Vordergrund, so Scholz. Wenn die unmittelbare Not- und Gefahrenlage zurückgegangen sei, werde es darum gehen, dass man miteinander verabrede, was zu tun sei, um denjenigen, die in Not geraten seien, zu helfen. „Wir haben da eine gute Praxis der Solidarität“, sagte der Kanzler, ohne zu möglichen Hilfen des Bundes ins Detail zu gehen.
Ministerpräsidentin Rehlinger sprach von der schwierigsten Lage seit dem Hochwasser vor mehr als 30 Jahren im Saarland, dem „Jahrhunderthochwasser“.
Später bekamen auch noch Einsatzkräfte in Saarbrücken Besuch der beiden Politiker.
Dieses von der Polizei St. Ingbert zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen abgerutschten Hang an der Landstraße L108 im Saarland am Freitag.
Saarbrücken am Samstagmorgen: Mittlerweile hat der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. In manchen Gegenden sind die Pegelhöchststände aber noch nicht erreicht.
Die Stadtautobahn A620 im Hochwasser der Saar.
Auch in Neunkirchen hat der extreme Dauerregen Folgen.
In einem Stadtteil von Saarbrücken liefen laut einem Ministeriumssprecher die Evakuierungen bis tief in die Nacht zum Samstag. Helfer seien mit Amphibienfahrzeugen und Booten unterwegs gewesen. Das Technische Hilfswerk postete auf X ein Video vom Einsatz in einem besonders betroffenen Straßenzug.
Der Wasserstand der Saar war wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde.
Blieskastel am Morgen: Geröll liegt nach einem Erdrutsch neben einer Kfz-Werkstatt. In diesem Ort bleibe die Lage auch am Samstag trotz aufgehobener Unwetterwarnung angespannt, da der Pegelstand der Blies weiter leicht gestiegen sei, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Zahlreiche Helfer versuchten, eine Überschwemmung der Altstadt von Blieskastel zu verhindern.
Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz traten Flüsse über die Ufer, wie dieses Bild aus Trier vom Zurlaubener Ufer dokumentiert. An der Saar und Ruwer im Landkreis Trier-Saarburg sei die Lage ebenfalls unverändert angespannt, hieß es am Morgen. Die Pegel an den beiden Flüssen seien weiterhin hoch. Demnach fließen aktuell nach wie vor große Mengen Wasser aus der Riveristalsperre in die Ruwer.
Wegen einer defekten Staustufe in Detzem könne es an der Mosel zu einem Rückstau und somit zu Hochwasser an den vorliegenden Gemeinden kommen. Die Einsatzkräfte wurden dort den Angaben nach weiter aufgestockt.
Eine Einheimische versucht am Samstag, die Hinterlassenschaften der Flut in Mertesdorf zu beseitigen.
Die Ruwer ist dort über die Ufer getreten und hat unter anderem das Freibad überflutet und Beckenumrandungen mit sich gerissen.
Aufgrund des steigenden Rheinpegels mussten am Samstagmittag in Niederkassel mehrere Kirmes-Schaustellergeschäfte und ein Riesenrad auf einem Strandfest schließen.
Auch im benachbarten Belgien, wie hier in Trooz, sind viele Menschen von Hochwasser betroffen.
In der französischen Region Moselle in Lothringen herrschte zunächst weiter Alarmstufe Rot. Der Wetterdienst Metéo France berichtete am Samstag von „außergewöhnlichem Hochwasser“ des Saar-Nebenflusses Nied (hier zu sehen bei Crehange) und von „starkem Hochwasser“ an mehreren Flüssen im Nordosten der Region an der Grenze zu Deutschland. Im Department Bas-Rhin rund um Straßburg herrschte demnach Warnstufe Orange, also die zweithöchste Stufe. Am Nachmittag meldete die Präfektur Moselle, die Lage bessere sich.

Saarland und Rheinland-Pfalz
Wen die Flut getroffen hat




Straßen und Häuser unter Wasser, Tausende Rettungseinsätze, Evakuierungen und Erdrutsche: Innerhalb von 24 Stunden fiel im Saarland stellenweise mehr Regen als im gesamten April. Hier in der Innenstadt von Lebach, wo ein Auto im Wasser der Theel steht, wurden Teile der Innenstadt überflutet.

Im Bereich der Luisenbrücke in Saarbrücken trat die Saar über das Ufer und überflutete den Radweg, die Stadtautobahn wurde gesperrt.

Das Lagezentrum in der Landeshauptstadt registrierte bis zum frühen Samstagmorgen mehr als 3000 Polizei- und Rettungseinsätze im gesamten Saarland. Das Foto entstand am Freitag in der Saarbrücker Fischbachstraße.

Nach bisherigen Erkenntnissen kamen bei den Überflutungen keine Menschen ums Leben. Bei einer Evakuierungsaktion habe es einen Verletzten gegeben, sagte der Sprecher des Lagezentrums. Ein Mensch sei ins Wasser gefallen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden.

Kanzler Olaf Scholz sagte einen für Samstag geplanten Wahlkampfauftritt im Saarland ab. Stattdessen machte er sich gemeinsam mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Bild von der Lage vor Ort und besuchte am Mittag Kleinblittersdorf.

Es stehe nun die akute Hilfe im Vordergrund, so Scholz. Wenn die unmittelbare Not- und Gefahrenlage zurückgegangen sei, werde es darum gehen, dass man miteinander verabrede, was zu tun sei, um denjenigen, die in Not geraten seien, zu helfen. „Wir haben da eine gute Praxis der Solidarität“, sagte der Kanzler, ohne zu möglichen Hilfen des Bundes ins Detail zu gehen.

Ministerpräsidentin Rehlinger sprach von der schwierigsten Lage seit dem Hochwasser vor mehr als 30 Jahren im Saarland, dem „Jahrhunderthochwasser“.

Später bekamen auch noch Einsatzkräfte in Saarbrücken Besuch der beiden Politiker.

Dieses von der Polizei St. Ingbert zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen abgerutschten Hang an der Landstraße L108 im Saarland am Freitag.

Saarbrücken am Samstagmorgen: Mittlerweile hat der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. In manchen Gegenden sind die Pegelhöchststände aber noch nicht erreicht.

Die Stadtautobahn A620 im Hochwasser der Saar.

Auch in Neunkirchen hat der extreme Dauerregen Folgen.

In einem Stadtteil von Saarbrücken liefen laut einem Ministeriumssprecher die Evakuierungen bis tief in die Nacht zum Samstag. Helfer seien mit Amphibienfahrzeugen und Booten unterwegs gewesen. Das Technische Hilfswerk postete auf X ein Video vom Einsatz in einem besonders betroffenen Straßenzug.

Der Wasserstand der Saar war wegen des Dauerregens so stark gestiegen, dass eine Überflutung des Uferdamms befürchtet wurde.

Blieskastel am Morgen: Geröll liegt nach einem Erdrutsch neben einer Kfz-Werkstatt. In diesem Ort bleibe die Lage auch am Samstag trotz aufgehobener Unwetterwarnung angespannt, da der Pegelstand der Blies weiter leicht gestiegen sei, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Zahlreiche Helfer versuchten, eine Überschwemmung der Altstadt von Blieskastel zu verhindern.

Auch im benachbarten Rheinland-Pfalz traten Flüsse über die Ufer, wie dieses Bild aus Trier vom Zurlaubener Ufer dokumentiert. An der Saar und Ruwer im Landkreis Trier-Saarburg sei die Lage ebenfalls unverändert angespannt, hieß es am Morgen. Die Pegel an den beiden Flüssen seien weiterhin hoch. Demnach fließen aktuell nach wie vor große Mengen Wasser aus der Riveristalsperre in die Ruwer.

Wegen einer defekten Staustufe in Detzem könne es an der Mosel zu einem Rückstau und somit zu Hochwasser an den vorliegenden Gemeinden kommen. Die Einsatzkräfte wurden dort den Angaben nach weiter aufgestockt.

Eine Einheimische versucht am Samstag, die Hinterlassenschaften der Flut in Mertesdorf zu beseitigen.

Die Ruwer ist dort über die Ufer getreten und hat unter anderem das Freibad überflutet und Beckenumrandungen mit sich gerissen.

Aufgrund des steigenden Rheinpegels mussten am Samstagmittag in Niederkassel mehrere Kirmes-Schaustellergeschäfte und ein Riesenrad auf einem Strandfest schließen.

Auch im benachbarten Belgien, wie hier in Trooz, sind viele Menschen von Hochwasser betroffen.

In der französischen Region Moselle in Lothringen herrschte zunächst weiter Alarmstufe Rot. Der Wetterdienst Metéo France berichtete am Samstag von „außergewöhnlichem Hochwasser“ des Saar-Nebenflusses Nied (hier zu sehen bei Crehange) und von „starkem Hochwasser“ an mehreren Flüssen im Nordosten der Region an der Grenze zu Deutschland. Im Department Bas-Rhin rund um Straßburg herrschte demnach Warnstufe Orange, also die zweithöchste Stufe. Am Nachmittag meldete die Präfektur Moselle, die Lage bessere sich.