Grünes Gewölbe

Das Funkeln kommt zurück

Im Herbst 2019 stand ganz Deutschland vor einem Rätsel: Im Grünen Gewölbe war eingebrochen worden. Schmuck und Juwelen von enormem Wert fehlten. Nun haben Ermittler einen Großteil der Beute gefunden.

17. Dezember 2022 - 3 Min. Lesezeit

Es waren Hiebe mitten in das Herz der kulturellen Identität Sachsens, als Diebe am 25. November 2019 im Grünen Gewölbe im Juwelenzimmer mit einer Axt eine Vitrine mit Schätzen zerstörten.

Schmuck im geschätzten Wert von 113 Millionen Euro wurde im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden geraubt.

31 Einzelteile haben Ermittler nun in Berlin sichergestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Darunter seien auch mehrere vollständig erscheinende Stücke wie der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur.

Noch liegt keine Auflistung aller wiedergefundenen Teile vor. Spezialkräfte der Polizei haben sie laut Polizei nach Dresden überführt, wo sie kriminaltechnisch und auf ihre Echtheit und Vollständigkeit hin untersucht werden. Die hier abgebildete Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste ist aber wohl noch nicht aufgetaucht.

Nach dem spektakulären Raub im November 2019 begannen rasch die Ermittlungen. Es wurde ersichtlich, wie dreist die Diebe vorgegangen waren. Zugang zum Gebäude verschafften sie sich, indem sie schlicht die Gitter eines Fensters durchtrennten.

Das Fenster befindet sich auf der Nordwestseite des Dresdner Schlosses. Offenbar befand es sich in einem toten Winkel des Alarmsystems. Wegen eines Mauervorsprungs konnte der Scanner den unteren Teil nicht erfassen.

Vom Fenster aus ging es durch mehrere Räume bis zur Vitrine im Juwelenzimmer.

Das Juwelenzimmer ist der Höhepunkt eines jeden Rundgangs im Grünen Gewölbe. Dort waren Garnituren Augusts des Starken und seines Sohnes ausgestellt – eine einmalige historische Kollektion repräsentativen Schmucks des 18. Jahrhunderts.

Als Fluchtfahrzeug diente den Tätern ein Audi A6, hier zu sehen auf einer später veröffentlichten Aufnahme einer Überwachungskamera. Das Auto war kurz nach der Tat in einer Tiefgarage in Dresden abgestellt und angezündet worden.

Erst 2020 und 2021 wurden dann nach und nach sechs junge Männer als mutmaßliche Täter des Raubs in Dresden festgenommen. Sie alle gehören der Berliner Großfamilie R. an, die seit Jahren mit spektakulären Verbrechen in den Nachrichten auftaucht. Seit Januar müssen sie sich wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Offenbar stammen von ihnen auch die Hinweise auf den Verbleib der geraubten Schätze, wie am Samstag bekannt wurde.

An Erfahrung mit dreisten Einbrüchen mangelt es ihnen nicht: Wissam R. stieg zweieinhalb Jahre zuvor ins Bode-Museum in Berlin ein und stahl eine hundert Kilo schwere Goldmünze. Den Raub in Dresden soll er während einer dreiwöchigen Pause im Goldmünzenprozess begangen haben.

In Dresden ist die Freude über den Fund groß. Marion Ackermann, Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen, sagte: „Es wird als unglaubliches, großes und wunderbares Ereignis gesehen.“ Sie selbst habe die letzten drei Jahre daran geglaubt, dass die Juwelen wieder auftauchen würden. „Aber wenn man so eine wundervolle Nachricht bekommt kurz vor dem vierten Advent, dann glaubt man an ein Weihnachtswunder.“

Grünes Gewölbe

Das Funkeln kommt zurück

Im Herbst 2019 stand ganz Deutschland vor einem Rätsel: Im Grünen Gewölbe war eingebrochen worden. Schmuck und Juwelen von enormem Wert fehlten. Nun haben Ermittler einen Großteil der Beute gefunden.

Es waren Hiebe mitten in das Herz der kulturellen Identität Sachsens, als Diebe am 25. November 2019 im Grünen Gewölbe im Juwelenzimmer mit einer Axt eine Vitrine mit Schätzen zerstörten.

Schmuck im geschätzten Wert von 113 Millionen Euro wurde im Dresdner Schloss der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden geraubt.

31 Einzelteile haben Ermittler nun in Berlin sichergestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Darunter seien auch mehrere vollständig erscheinende Stücke wie der Bruststern des polnischen Weißen Adler-Ordens aus der Brillantgarnitur.

Noch liegt keine Auflistung aller wiedergefundenen Teile vor. Spezialkräfte der Polizei haben sie laut Polizei nach Dresden überführt, wo sie kriminaltechnisch und auf ihre Echtheit und Vollständigkeit hin untersucht werden. Die hier abgebildete Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste ist aber wohl noch nicht aufgetaucht.

Nach dem spektakulären Raub im November 2019 begannen rasch die Ermittlungen. Es wurde ersichtlich, wie dreist die Diebe vorgegangen waren. Zugang zum Gebäude verschafften sie sich, indem sie schlicht die Gitter eines Fensters durchtrennten.

Das Fenster befindet sich auf der Nordwestseite des Dresdner Schlosses. Offenbar befand es sich in einem toten Winkel des Alarmsystems. Wegen eines Mauervorsprungs konnte der Scanner den unteren Teil nicht erfassen.

Vom Fenster aus ging es durch mehrere Räume bis zur Vitrine im Juwelenzimmer.

Das Juwelenzimmer ist der Höhepunkt eines jeden Rundgangs im Grünen Gewölbe. Dort waren Garnituren Augusts des Starken und seines Sohnes ausgestellt – eine einmalige historische Kollektion repräsentativen Schmucks des 18. Jahrhunderts.

Als Fluchtfahrzeug diente den Tätern ein Audi A6, hier zu sehen auf einer später veröffentlichten Aufnahme einer Überwachungskamera. Das Auto war kurz nach der Tat in einer Tiefgarage in Dresden abgestellt und angezündet worden.

Erst 2020 und 2021 wurden dann nach und nach sechs junge Männer als mutmaßliche Täter des Raubs in Dresden festgenommen. Sie alle gehören der Berliner Großfamilie R. an, die seit Jahren mit spektakulären Verbrechen in den Nachrichten auftaucht. Seit Januar müssen sie sich wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung vor Gericht verantworten. Offenbar stammen von ihnen auch die Hinweise auf den Verbleib der geraubten Schätze, wie am Samstag bekannt wurde.

An Erfahrung mit dreisten Einbrüchen mangelt es ihnen nicht: Wissam R. stieg zweieinhalb Jahre zuvor ins Bode-Museum in Berlin ein und stahl eine hundert Kilo schwere Goldmünze. Den Raub in Dresden soll er während einer dreiwöchigen Pause im Goldmünzenprozess begangen haben.

In Dresden ist die Freude über den Fund groß. Marion Ackermann, Chefin der Staatlichen Kunstsammlungen, sagte: „Es wird als unglaubliches, großes und wunderbares Ereignis gesehen.“ Sie selbst habe die letzten drei Jahre daran geglaubt, dass die Juwelen wieder auftauchen würden. „Aber wenn man so eine wundervolle Nachricht bekommt kurz vor dem vierten Advent, dann glaubt man an ein Weihnachtswunder.“

Team
Text und Digitales Storytelling Christian Helten
Infografik Julia Schubert