1984: Ursula Buchfellner

Das Playmate vom Hasenbergl

Die SZ hat zum Jubiläum historische Texte aus 75 Jahren neu aufbereitet. Hier geht es um die Münchnerin Ursula Buchfellner, die im Dezember 1977 in der deutschen Ausgabe des Herrenmagazins zu sehen war und es 1979 als erste Deutsche in den amerikanischen „Playboy“ schaffte. Ein Ereignis, das ihr gesamtes Leben prägen sollte.

Von Herbert Riehl-Heyse

Was vorher geschah:

Was vorher geschah:

Von Joachim Käppner


In den Siebzigerjahren entsteht ein eigenes Genre, eng mit dem inzwischen verschwundenen und damals sprichtwörtlichen Bahnhofskino verbunden: die Erotik- oder Sexfilme, Vorläufer der heutigen, durch das Internet profitierenden Pornoindustrie. Die alten „Schulmädchen“-Streifen mögen im Vergleich harmlos wirken, waren es aber in Wahrheit schon damals nicht. 


Vor allem viele junge Frauen, die in das für die Produzenten einträgliche Geschäft gelockt wurden, litten unter Ausbeutung, der Reduzierung auf Sexobjekte und erniedrigenden Bedingungen bis hin zum offenen Missbrauch. Das öffentliche Bewusstsein dafür war lange schwach ausgeprägt. 


1985 ging Herbert Riehl-Heyse, einer der markantesten und stilbildendsten Autoren in den 75 Jahren SZ, dem Schicksal der Uschi Buchfellner nach, die als minderjähriges „Playmate“ aus dem ärmlichen Münchner Hasenbergl in die Mühlen der Sexindustrie geraten war. 


Auch wenn der Stil heutigen Sprachgewohnheiten nicht immer entspricht, Riehl-Heyses Text gab der jungen Frau ihre Würde und ihre Persönlichkeit zurück. Ohne allen Voyeurismus porträtiert er eine Schauspielerin, die sich wehrte und schließlich aus dem Geschäft ausstieg. Riehl-Heyse erhielt für seinen Text den renommierten Nannen-Preis.    

Der Text ist am 14. Januar 1984 auf Seite 3 der SZ erschienen.  

Alles Wesentliche über Uschi, das aufregende Playmate, weiß der Kenner schon lange aus den Zeitungen, wenn auch die Auskünfte manchmal ein wenig verwirrend waren.   

Hat sie nun eigentlich die Maße 84-50-84 (wie die Bild im November 79 bekannt gab) oder doch 87-61-85 (Bild, Juli 80), oder sind es vielleicht die 82-58-82, die Michael Graeter im August 1978 für die AZ herausgefunden hat?