Zweiter Weltkrieg
Die letzten Zeitzeugen sorgen sich um die Zukunft
11. April 2025 | Lesezeit: 5 Min.
Erika Kazubko war 94 Jahre alt, als sie ein Gedicht schrieb. Erstmals gelang es ihr so, die Todesängste auszudrücken, die sie bei der Bombardierung Dresdens durchlitten hatte. Ihr Leben lang hatten diese sie verfolgt, doch nicht einmal mit ihrem Ehemann konnte sie darüber sprechen. „Dresden, 13. Februar 1945. Bitterkalt die Nacht. Der Tod stürzt aus dem Himmel. Hölle auf Erden“, heißt es darin. „22 Uhr. Leichter Fingerdruck löst das Verderben aus. Befehl ausgeführt. Schrei gegen das Grauen. Ich träum. Ich träum. Ich träume. Brennender Leichnam. Der Feuersturm tobt. Brautpaar vor brennendem Haus. Umarmung. Mann im Nachthemd auf brennender Matratze. Geh! Er hört nicht.“