Wenn Kinder Angst vor Mama und Papa haben

In einem Haus im Münchner Westen wohnen Jungen und Mädchen, die in ihren Familien Schreckliches erlebt haben.

Weil der Vater die Mutter ermordet hat, weil die Eltern sie in Zimmern eingesperrt verwahrlosen ließen.

Seit 50 Jahren versucht der Kinderschutzbund, den Schutzlosesten zu helfen. Manchen retten sie das Leben.

Wenn Kinder Angst vor Mama und Papa haben

In einem Haus im Münchner Westen wohnen Jungen und Mädchen, die in ihren Familien Schreckliches erlebt haben.

Weil der Vater die Mutter ermordet hat, weil die Eltern sie in Zimmern eingesperrt verwahrlosen ließen.

Seit 50 Jahren versucht der Kinderschutzbund, den Schutzlosesten zu helfen. Manchen retten sie das Leben.

Von Kathrin Aldenhoff und Catherina Hess
9. August 2024 - 10 Min. Lesezeit

Die beiden Mädchen kamen vor fünf Jahren zu ihnen, damals waren sie zwei und vier Jahre alt. Wolfskinder werden Kinder wie sie genannt: Sie sprachen nicht, gaben nur Tierlaute von sich, konnten Berührungen nicht ertragen, keinen Blickkontakt halten. Sie waren in abgedunkelten Zimmern aufgewachsen, jede in einem anderen. Die Kinder wurden entdeckt, weil die Ältere der beiden im Kindergarten angemeldet war, aber nicht kam. Das Jugendamt machte einen Hausbesuch. „Noch aus der Wohnung riefen sie an und fragten, ob wir freie Plätze haben“, sagt Andrea Wimmer. „Sie sagten, so etwas hätten sie noch nie gesehen.“

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.