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Tetiana Sylenko, 64, legt eine Bombe

Tetiana
Sylenko, 64,
legt eine
Bombe

Draußen ist Krieg,
drinnen wird Krieg gespielt:
Eine Gruppe ukrainischer
Rentnerinnen und Rentner
hat zu Counter-Strike
gefunden.

Manche von ihnen spielen,
weil es gegen die Angst hilft.
Anderen gibt das Ballern
am Bildschirm ein Gefühl
von Heimat zurück. 

Tetiana Sylenko, 64, legt eine Bombe

Tetiana
Sylenko, 64,
legt eine
Bombe

Draußen ist Krieg,
drinnen wird Krieg gespielt:
Eine Gruppe ukrainischer
Rentnerinnen und Rentner
hat zu Counter-Strike
gefunden.

Manche von ihnen spielen,
weil es gegen die Angst hilft.
Anderen gibt das Ballern
am Bildschirm ein Gefühl
von Heimat zurück. 

Von Marvin Ku – Fotos: Mykhaylo Palinchak und Thomas Pirot
19. September 2024 - 21 Min. Lesezeit

Tetiana Sylenko brauchte über 60 Jahre, um eine Terroristin zu werden. Sie schleicht durch einen verzweigten Korridor. Der Lauf ihrer Kalasch­nikow zeigt stets nach vorn, bereits auf Kopfhöhe gerichtet. Vier Kameraden wurden schon erschossen, nur sie ist noch übrig. Keine Ahnung, wo die Gegner sind. Ohne Verstärkung bleibt ihr keine Wahl, als die Mission selbst durchzuziehen. Sie sprintet aus dem Haus auf einen staubigen Platz und findet ihr Ziel: Auf dem rissigen Asphalt ist mit roter Farbe ein X gesprüht. Sie kramt aus der Hintertasche ein Päckchen hervor und tippt eine Kombination in ein Tastenfeld, die den Sprengstoff scharf machen soll.

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