RAF-Terrorismus und Reue

„Wie genau Ihr Vater starb, Herr Schleyer – ich weiß es nicht“

Silke Maier-Witt auf dem berühmten Fahndungsfoto (links) und heute als 75-Jährige, spricht mit Jörg Schleyer (mitte), dem Sohn von RAF-Opfer Hanns Martin Schleyer (rechts).
Silke Maier-Witt auf dem berühmten Fahndungsfoto (links) und heute als 75-Jährige, spricht mit Jörg Schleyer (mitte), dem Sohn von RAF-Opfer Hanns Martin Schleyer (rechts).

Im Deutschen Herbst 1977 entführte und ermordete die RAF Hanns Martin Schleyer, die Ex-Terroristin Silke Maier-Witt ist jetzt Buchautorin. Hier spricht sie exklusiv mit Jörg Schleyer, dem Sohn des Opfers – über Reue und das Problem mit der Vergebung.

Interview von Moritz Baumstieger
12. Februar 2025 | Lesezeit: 12 Min.

Vor fast acht Jahren trafen sich eine ehemalige Terroristin und der Sohn eines der Opfer der RAF in Mazedonien: Jörg Schleyer, dessen Vater nach sechs Wochen Geiselhaft ermordet wurde, war nach Skopje gereist, wo Silke Maier-Witt mittlerweile lebt. Die heute 75-Jährige war es, die am 18. Oktober 1977 bei der französischen Zeitung Libération anrief, um mitzuteilen: „Wir haben nach 43 Tagen Hanns Martin Schleyers klägliche und korrupte Existenz beendet“, Kanzler Helmut Schmidt könne die Leiche „in der Rue Charles Péguy in Mülhausen in einem grünen Audi 100 mit Bad Homburger Kennzeichen abholen“.

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