Irgendwo im Rheinland lebt eine Familie, die in den kommenden Monaten eine unbestimmte Leere fühlen wird, wenn sie zum Essen zusammenkommt. An ihrer Wand klafft ein zwei Meter hohes und drei Meter breites Loch. Also, da ist nicht wirklich ein Loch. Aber das Gemälde „Wolke“, das Gerhard Richter 1976 gemalt hat, das seit Jahrzehnten im Besitz der Familie ist und seinen Platz im Esszimmer gefunden hat, ist fort. Es ist ausgeliehen an den Kunstpalast Düsseldorf, der für seine große Herbstausstellung Werke von Gerhard Richter aus rheinischen Privatsammlungen zeigt. „Verborgene Schätze“ heißt die Schau, weil einige Stücke der Öffentlichkeit nur sehr selten und manche überhaupt noch nie zugänglich waren. Diese Schätze zu bergen, hat auch viel Überzeugungsarbeit gekostet.