Armut und politische Repräsentanz

Wen kümmert's?

Kein Geld, kein Ansehen, keine politische Repräsentation: Armut erreicht in Deutschland neue Rekorde.

Gastbeitrag von Christoph Butterwegge, Collagen: Stefan Dimitrov
12. Juli 2022 - 6 Min. Lesezeit

Arme, sozial Benachteiligte und Menschen ohne finanzielle Rücklagen gehörten selbst dann, wenn sie von einer Infektion mit dem Coronavirus verschont blieben, zu den Verlierern der Pandemie, während viele Wohlhabende und Reiche daraus als Gewinner hervorgingen. Kaum war die ärgste Bedrohung durch das Sars-Coronavirus-2 abgeklungen, nahm die Teuerungswelle bei Haushaltsenergie, Kraftstoffen und Nahrungsmitteln im Gefolge des Ukraine-Krieges derart Fahrt auf, dass sie Einkommensschwache sehr hart traf.

Die russische Invasion, die Wirtschaftssanktionen des Westens und die sich dadurch beschleunigende Inflation verstärken auch einen schon länger bestehenden sozioökonomischen Paternoster-Effekt: Während große Teile der Bevölkerung durch Einkommens- und Kaufkraftverluste bedingt nach unten fahren, werden andere gleichzeitig nach ganz oben befördert. Noch immer gilt, was Bertolt Brecht in einem 1934 veröffentlichten Kindergedicht auf den Punkt gebracht hat: „Reicher Mann und armer Mann / standen da und sah’n sich an. / Und der Arme sagte bleich: / Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.“

Armut und politische Repräsentanz

Wen kümmert's?

Kein Geld, kein Ansehen, keine politische Repräsentation: Armut erreicht in Deutschland neue Rekorde.

Arme, sozial Benachteiligte und Menschen ohne finanzielle Rücklagen gehörten selbst dann, wenn sie von einer Infektion mit dem Coronavirus verschont blieben, zu den Verlierern der Pandemie, während viele Wohlhabende und Reiche daraus als Gewinner hervorgingen. Kaum war die ärgste Bedrohung durch das Sars-Coronavirus-2 abgeklungen, nahm die Teuerungswelle bei Haushaltsenergie, Kraftstoffen und Nahrungsmitteln im Gefolge des Ukraine-Krieges derart Fahrt auf, dass sie Einkommensschwache sehr hart traf.

Die russische Invasion, die Wirtschaftssanktionen des Westens und die sich dadurch beschleunigende Inflation verstärken auch einen schon länger bestehenden sozioökonomischen Paternoster-Effekt: Während große Teile der Bevölkerung durch Einkommens- und Kaufkraftverluste bedingt nach unten fahren, werden andere gleichzeitig nach ganz oben befördert. Noch immer gilt, was Bertolt Brecht in einem 1934 veröffentlichten Kindergedicht auf den Punkt gebracht hat: „Reicher Mann und armer Mann / standen da und sah’n sich an. / Und der Arme sagte bleich: / Wär’ ich nicht arm, wärst du nicht reich.“