Mies,

mieser,

Gegenwart

Oft ist in Folge all der Krisen vom „Tabuthema Depression“ die Rede. So wird eine ernste Diagnose sprachlich entwertet. Das schadet den Kranken, und bringt alle anderen um die Chance, aus Momenten der Niedergeschlagenheit oder Trauer zu lernen.

Mies,
mieser,
Gegenwart

Oft ist in Folge all der Krisen vom „Tabuthema Depression“ die Rede. So wird eine ernste Diagnose sprachlich entwertet. Das schadet den Kranken, und bringt alle anderen um die Chance, aus Momenten der Niedergeschlagenheit oder Trauer zu lernen.

Essay von Werner Bartens, Illustration: Stefan Dimitrov
17. Januar 2025 | Lesezeit: 6 Min.

An der Westküste der USA brennt es immer noch, der Wind kann das Feuer jederzeit neu anfachen. An der Ostküste zündelt einer, dem man zutraut, die ganze Welt in Brand zu setzen, wenn er von Montag an auch offiziell an der Macht ist. Sonst? Österreich liefert sich der Rechten aus. Facebook und Instagram erklären offiziell, dass sie sich nicht an Anstand und Wahrheit halten. Im Krieg Russlands gegen die Ukraine sterben jeden Tag Menschen. Die Wissenschaft diagnostiziert schon länger eine „Überdosis Weltgeschehen“, auch „Veränderungserschöpfung“ . . . Und dann erst das Leiden in Deutschland! Vor dem Fenster: Mieser Schneegraupel. Auf den Straßen wird das Altglas nicht abgeholt. Drei Meter breite Radwege ohne Räder, einspurige Autostraßen voller Stau, kaputte Brücken, nicht erscheinende ICEs, derweil leuchtet vom Münchner Siegestor das Konterfei des grünen Gottseibeiuns Habeck, dabei war die Halluzination nicht behördlich genehmigt.

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