Münchner Freiheit oder Würgen für den guten Zweck
Münchner Freiheit oder Würgen für den guten Zweck
Würgen für den guten Zweck
Vieles hat man sich in den Corona-Jahren abgewöhnt: Weit zu verreisen, die Kollegen vom Pariser Büro in echt zu sehen oder Menschen zu umarmen, bei denen man nicht in direkter Erbfolge steht. Es ist also nicht ganz verrückt, auch mal zu fragen: Muss das mit dem Oktoberfest wirklich sein? Ist so ein analoger Schunkelmarathon mit Bussizwang noch zeitgemäß, München? Wäre es nicht vielleicht auch denkbar, dass nach zwei Jahren ohne Wiesn das eingetreten ist, was man nach jedem kalten Entzug sonst gerne behauptet: Du, mir fehlt das gar nicht?
Na ja. Es stimmt schon, so richtig gelitten hat der städtische Esprit unter dem Wegfall der herbstlichen Springflut aus Bier und Erbrochenem nicht. Die Geschichte des Nachbarn, der seine Bude für 2000 Euro pro Wochenende vermietet, man hat sie ebenso wenig vermisst wie die Wohnmobile im Parkverbot und das Wort „Wildbiesler“ in den Boulevardschlagzeilen. Dass letztes Jahr ersatzweise die Automesse IAA die City mit sogenannten Events überzogen und nebenbei den Königsplatz ramponiert hat, war allerdings eher kontraproduktiv. Denn bevor auswärtige Anzugdödel das übernehmen, demoliert man die Stadt lieber selbst im historisch legitimierten Rausch! Also, vergessen haben die Münchner ihr großes Fest schon mal nicht. Und ähnlich wie beim anderen regionalen Weltwunder, dem FC Bayern, teilt sich die Bevölkerung zwar exakt hälftig in Befürworter und Gegner, man ist sich bei beiden Phänomenen aber grundsätzlich einig darüber, dass sie München im Erdkreis verankern und deshalb ihre Berechtigung haben. Worüber soll man mit Taxifahrern in Neuseeland oder Top-Models in Rio sprechen, wenn nicht über Beckenbauer und das liebe Beerfest mit seinen süßsauren Freuden?
Würgen für den guten Zweck
Vieles hat man sich in den Corona-Jahren abgewöhnt: Weit zu verreisen, die Kollegen vom Pariser Büro in echt zu sehen oder Menschen zu umarmen, bei denen man nicht in direkter Erbfolge steht. Es ist also nicht ganz verrückt, auch mal zu fragen: Muss das mit dem Oktoberfest wirklich sein? Ist so ein analoger Schunkelmarathon mit Bussizwang noch zeitgemäß, München? Wäre es nicht vielleicht auch denkbar, dass nach zwei Jahren ohne Wiesn das eingetreten ist, was man nach jedem kalten Entzug sonst gerne behauptet: Du, mir fehlt das gar nicht?
Na ja. Es stimmt schon, so richtig gelitten hat der städtische Esprit unter dem Wegfall der herbstlichen Springflut aus Bier und Erbrochenem nicht. Die Geschichte des Nachbarn, der seine Bude für 2000 Euro pro Wochenende vermietet, man hat sie ebenso wenig vermisst wie die Wohnmobile im Parkverbot und das Wort „Wildbiesler“ in den Boulevardschlagzeilen. Dass letztes Jahr ersatzweise die Automesse IAA die City mit sogenannten Events überzogen und nebenbei den Königsplatz ramponiert hat, war allerdings eher kontraproduktiv. Denn bevor auswärtige Anzugdödel das übernehmen, demoliert man die Stadt lieber selbst im historisch legitimierten Rausch! Also, vergessen haben die Münchner ihr großes Fest schon mal nicht. Und ähnlich wie beim anderen regionalen Weltwunder, dem FC Bayern, teilt sich die Bevölkerung zwar exakt hälftig in Befürworter und Gegner, man ist sich bei beiden Phänomenen aber grundsätzlich einig darüber, dass sie München im Erdkreis verankern und deshalb ihre Berechtigung haben. Worüber soll man mit Taxifahrern in Neuseeland oder Top-Models in Rio sprechen, wenn nicht über Beckenbauer und das liebe Beerfest mit seinen süßsauren Freuden?