Erster Schultag:
11. 9. 2001

Alles wird besser: Das war seit der Nachkriegszeit das gültige Versprechen. Wieso wir junge Menschen ihm nicht mehr glauben.

24. März 2022 - 6 Min. Lesezeit

Es ist immer ein Dienstag im September, an dem in Bayern das Schuljahr beginnt, und für die Kinder der Jahrgänge 1994 und 1995 war es eben dieser, dessen Datum zur Chiffre wurde – der 11. September 2001. Es war ein sonniger Vormittag, in rund sechs Stunden würde in New York das erste Passagierflugzeug ins World Trade Center fliegen. Wir Kinder wurden aufgeregt und mit viel zu großen Ranzen und Schultüten fotografiert. Später sahen wir die Bilder der brennenden Türme im Fernsehen, und wie beunruhigt die Erwachsenen waren. Aber als Kind hat man vor vielem Angst und fühlt sich dennoch beschützt. Wenn es so ist, dann hat man großes Glück.

Dass der Tag, an dem wir mit der Einschulung unseren ersten Schritt in Richtung Erwachsenwerden gehen sollten („Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ steht als Widmung in einem Buch, das ich geschenkt bekam), auch der Tag sein würde, der heute als zentrale Zeitenwende gilt, könnte man nachträglich als Omen werten. Wenn man daran glaubt, dass Daten wie dem 11. September oder nun dem 24. Februar 2022, an dem der Krieg nach Europa zurückkam, an sich irgendeine Erklärungskraft innewohnt.

Ich glaube nicht daran.

Erster Schultag:
11. 9. 2001

Alles wird besser: Das war seit der Nachkriegszeit das gültige Versprechen. Wieso wir junge Menschen ihm nicht mehr glauben.

Es ist immer ein Dienstag im September, an dem in Bayern das Schuljahr beginnt, und für die Kinder der Jahrgänge 1994 und 1995 war es eben dieser, dessen Datum zur Chiffre wurde – der 11. September 2001. Es war ein sonniger Vormittag, in rund sechs Stunden würde in New York das erste Passagierflugzeug ins World Trade Center fliegen. Wir Kinder wurden aufgeregt und mit viel zu großen Ranzen und Schultüten fotografiert. Später sahen wir die Bilder der brennenden Türme im Fernsehen, und wie beunruhigt die Erwachsenen waren. Aber als Kind hat man vor vielem Angst und fühlt sich dennoch beschützt. Wenn es so ist, dann hat man großes Glück.

Dass der Tag, an dem wir mit der Einschulung unseren ersten Schritt in Richtung Erwachsenwerden gehen sollten („Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ steht als Widmung in einem Buch, das ich geschenkt bekam), auch der Tag sein würde, der heute als zentrale Zeitenwende gilt, könnte man nachträglich als Omen werten. Wenn man daran glaubt, dass Daten wie dem 11. September oder nun dem 24. Februar 2022, an dem der Krieg nach Europa zurückkam, an sich irgendeine Erklärungskraft innewohnt.

Ich glaube nicht daran.