


Das sind die Alben des Monats
M.I.A.: "Mata"
Allein das Introgeräusch – wie das Verbindungszirpen, -fiepen und -gurren eines analogen Modems, aber gespielt auf einer kryptonitbetriebenen Metallsäge. Danach: blecherne Kriegsfanfaren, Schlachtentrommeln, digital verzerrte Bollywood-Samples. Und weiterhin eine Wut, wie es sie im Pop gerade nicht so oft gibt.
Mathangi Arulpragasam alias M.I.A. ist also noch immer die vermutlich grellste und ziemlich sicher ambivalenteste Rebellen-Rap-Lautsprecherin. In den vergangenen etwa 15 Jahre baute sie aus Grime-Raps, Baile-Funk-Sprengseln, Reggaeton und Punjabi-Pop einen (auch inhaltlich) quasi immer famos eklektischen Wahnsinn zusammen. Auch "Mata", ihr neues Album, ist wieder ein musikalisch durchaus grandioser Frontalangriff auf alles: Hörgewohnheiten, politische Gewissheiten und auch sonst alles Wohlfeile.
Leider sieht man aber auch bei M.I.A. mal wieder, wie fein die Linie zwischen Anti-Establishment-Agit-Pop und wissenschaftsfeindlichem Geblöke ist: In den vergangene Jahren blies sie jedenfalls Verschwörungsmythen über die 5G-Technologie in die Welt und gab zu Protokoll, lieber zu sterben, als sich gegen Covid impfen zu lassen. Erst vor zwei Wochen hinterließ sie auf Twitter außerdem diese Weisheit: "If Alex jones pays for lying shouldn’t every celebrity pushing vaccines pay too ?" Uff. Jakob Biazza


Das sind die Alben des Monats


M.I.A.: "Mata"
Allein das Introgeräusch – wie das Verbindungszirpen, -fiepen und -gurren eines analogen Modems, aber gespielt auf einer kryptonitbetriebenen Metallsäge. Danach: blecherne Kriegsfanfaren, Schlachtentrommeln, digital verzerrte Bollywood-Samples. Und weiterhin eine Wut, wie es sie im Pop gerade nicht so oft gibt.
Mathangi Arulpragasam alias M.I.A. ist also noch immer die vermutlich grellste und ziemlich sicher ambivalenteste Rebellen-Rap-Lautsprecherin. In den vergangenen etwa 15 Jahre baute sie aus Grime-Raps, Baile-Funk-Sprengseln, Reggaeton und Punjabi-Pop einen (auch inhaltlich) quasi immer famos eklektischen Wahnsinn zusammen. Auch "Mata", ihr neues Album, ist wieder ein musikalisch durchaus grandioser Frontalangriff auf alles: Hörgewohnheiten, politische Gewissheiten und auch sonst alles Wohlfeile.
Leider sieht man aber auch bei M.I.A. mal wieder, wie fein die Linie zwischen Anti-Establishment-Agit-Pop und wissenschaftsfeindlichem Geblöke ist: In den vergangene Jahren blies sie jedenfalls Verschwörungsmythen über die 5G-Technologie in die Welt und gab zu Protokoll, lieber zu sterben, als sich gegen Covid impfen zu lassen. Erst vor zwei Wochen hinterließ sie auf Twitter außerdem diese Weisheit: "If Alex jones pays for lying shouldn’t every celebrity pushing vaccines pay too ?" Uff. Jakob Biazza
