Medizinethik

Wie sprechen Sie miteinander, Frau Professorin und Herr Bischof Wiesemann?

„Das Gemeinsame ist oft das Tragende“: Claudia und Karl-Heinz Wiesemann im Gespräch mit der SZ.
„Das Gemeinsame ist oft das Tragende“: Claudia und Karl-Heinz Wiesemann im Gespräch mit der SZ.

Sie ist eine der liberalsten Medizinethikerinnen des Landes, er der Bischof des weltberühmten katholischen Doms zu Speyer. Ein Gespräch über die Frage, wie man in einer entzweiten Welt und trotz unterschiedlicher Positionen das Gemeinsame findet.

Interview: Christina Berndt und Felix Hütten, Fotos: Jonathan Funk
17. April 2025 | Lesezeit: 14 Min.

Der tausendjährige Dom zu Speyer strahlt in der schönsten Frühlingssonne, im Bischofshaus gegenüber sitzen die Ärztin und Medizinethikerin Claudia Wiesemann und ihr Bruder Karl-Heinz Wiesemann, der Bischof von Speyer. Sie lachen, als Fotograf und Reporter den Saal betreten, und strahlen große Einigkeit aus, dabei könnten die Widersprüche auf den ersten Blick nicht größer sein. Claudia Wiesemann zählt zu den fortschrittlichsten Denkerinnen ihres Fachs. Ob Abtreibung, Leihmutterschaft oder die Behandlung von trans Jugendlichen: Sie vertritt besonders progressive Positionen. Ihr Bruder Karl-Heinz Wiesemann repräsentiert hingegen mit der katholischen Kirche eine ausgesprochen konservative Institution. Wie kam es zu der unterschiedlichen Entwicklung der Geschwister, und wie gehen beide mit ihren derart divergierenden Positionen um? Ein Gespräch über die Frage, wie man auch in unterschiedlichen Welten miteinander im Gespräch bleiben kann.

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