
Illustration: Frederik Jurk / Sepia
Illustration: Frederik Jurk / Sepia

Illustration: Frederik Jurk / Sepia
Illustration: Frederik Jurk / Sepia
25. April 2025 | Lesezeit: 9 Min.
Vielleicht sollte man diesen Essay mit einem Traum anfangen – und nicht mit dem Dilemma, in das sich dieses Land beim Bauen manövriert hat. Nehmen wir Stuttgart im Jahr 2035 und stellen uns vor: Auf den Dächern in den Arbeitervierteln grünt es kräftig, die Straßen sind verschattet, und statt Asphalt auf den Plätzen wachsen dort zahlreiche Bäume. Der Neckar wurde aus seinem Kanalbett befreit und fließt jetzt so sauber durch die Stadt, dass es an seinem Ufer wie im 19. Jahrhundert wieder Badeplätze gibt. Und viele Einfamilienhäuser haben ein Stockwerk aufgesetzt bekommen, was den Mietmarkt so entspannt hat, dass das Thema Wohnen nun eine Frage des Geschmacks ist und nicht der Zündstoff für den sozialen Frieden.