Pro und Contra

Sind Zu-verschenken-Kisten eine gute Sache?

Kommentare von Claudia Fromme und Tobias Haberl

Ein Drucker, in dessen Ausgabefach sich nasses Laub angesammelt hat, eine alte Vase, eine Regenhose fürs Kind: Verschenkkisten sind Ausweis der Überflussgesellschaft und gehören fest zum Stadtbild.

11. September 2025 | Lesezeit: 5 Min.

Pro von Claudia Fromme

Jede Verschenkkiste könnte andere anstiften, auch etwas zu geben

Wenn die Weltlage diffus ist, beginnt das große Aufräumen. Zu Hause Ordnung zu schaffen, gibt Studien zufolge Menschen das Gefühl, immerhin einen Teil ihres Lebens unter Kontrolle zu haben. Vielleicht ist es die Weltlage, vielleicht auch die freie Zeit in den Sommerferien, jedenfalls stehen in deutschen Großstädten gerade sehr viele Pappkartons mit Hausrat auf Gehwegen. Was für ein Segen. Für den Schulstart fehlt noch eine Kinderregenhose? Genau so eine liegt in einer Kiste drei Hauseingänge weiter. Ein Bildband über Edgar Degas? Steht in einem Karton in der übernächsten Straße. Das Lieblingsrestaurant gibt auf? Sehr schade. Aber es wird in Erinnerung bleiben, denn eine Vase aus der Kiste vor dem Lokal steht nun auf der heimischen Kommode.

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