Bilder und Bearbeitung: Friedrich Bungert und Natalie Neomi Isser, Infografik: Sarah Unterhitzenberger
Am 1. Mai 2057 werde ich in Rente gehen. Ich habe keine Ahnung, wie die Welt vor meinem Fenster dann aussehen wird. Wie warm wird sie sein, wer wird im Kanzlerinnenamt sitzen, werden wir noch immer Maskenabdrücke im Gesicht haben? Die Zukunft erscheint mir so unsicher, dass ich sie mir kaum vorstellen kann, nur eines weiß ich jetzt schon: Die gesetzliche Rente wird mir nicht reichen, weil mir das ja alle erzählen, seit ich zum ersten Mal gehört habe, dass man irgendwann nicht mehr arbeiten, sondern alt sein wird.
Ich sollte also vorbereitet sein. Ein Sparkonto haben, auf das ich jeden Monat Geld überweise, eine Bankberaterin, die meine Aktien im Blick hat, oder wenigstens einen Barren Gold im Schrank. Aber wer hat das schon, ich jedenfalls nicht. Wie so viele habe ich die Warnungen ignoriert, die aus der Zeitung, von Instagram: Drohende Altersarmut, Frauen haben weniger Geld als Männer.