50 Jahre Namensrechtsreform 

Mein, dein oder unser Name an der Tür?

Vor genau 50 Jahren bekam das Patriarchat in Deutschland ein paar Kratzer: Gegen viel Protest wurde ein neues Namensrecht verabschiedet. Gleichberechtigt waren Frauen und Männer trotzdem noch lange nicht.
30. Januar 2025 | Lesezeit: 7 Min.

Als am 31. Januar 1975 im Bundestag zu Bonn der Tagesordnungspunkt fünf aufgerufen wurde, hatten erst einmal zwei Frauen das Wort, immerhin. Liselotte Funke war Bundestagsvizepräsidentin, damals für Frauen ein seltenes Amt, und sie rief Hildegard Schimschok ans Rednerpult, Widerstandskämpferin während der Nazizeit und nun für die SPD im Bundestag. Schimschok berichtete aus dem Rechtsausschuss über die geplante Änderung des Namensrechts. „Vor allem bei berufstätigen Frauen“, erläuterte Schimschok, bestehe der Wunsch nach Gleichberechtigung – auch bei der Wahl des Nachnamens.

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