Interview

„Ich vermisse die Möglichkeit, auf der Welt etwas zu verbessern“

Als Jacinda Ardern mit 37 Jahren Premierministerin von Neuseeland wurde, brach ein regelrechter Hype um sie aus. Sie wurde als Gegenentwurf zu Trump gefeiert - und verkündete kurz nach der Wahl ihre Schwangerschaft. Anfang 2023 trat sie zurück. Ein Gespräch über Mütter in Machtpositionen, Freundlichkeit in der Politik und das schlechte Gewissen von Eltern.

Interview von Julia Rothhaas
17. Juni 2025 | Lesezeit: 10 Min.

Pünktlich auf die Minute erscheint Jacinda Ardern gut gelaunt und mit perfekten Wasserfall-Locken auf dem Bildschirm für das Videointerview. Sie entschuldigt sich für eine Verspätung, die es nicht gibt. Ihr Büro an der Universität Harvard wirkt spärlich möbliert, im Regal hinter der ehemaligen Premierministerin Neuseelands stehen lediglich ein paar Bücher und ein kleiner Globus. Die Stimmung auf dem Campus sei aufgrund des Streits mit der Trump-Regierung ziemlich angespannt, erklärt die 44-Jährige. Und strahlt dann doch beim Blick aus dem Fenster: „Außer heute, da findet die Abschlussfeier statt. Es geht doch nichts über jubelnde Absolventen!“

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