Ernährung

„Essen spaltet die Gesellschaft“

Die Köchin und Menschenrechtsaktivistin Asma Khan über Lebensmittel als Statussymbol, den Mangel an Demut bei Tisch und die Frage, warum Männer und Frauen so unterschiedlich kochen.

Interview von Marten Rolff und Julia Rothhaas
16. April 2025 | Lesezeit: 12 Min.

„Essen ist immer politisch“, lautet Asma Khans Credo, öffentlich tritt Großbritanniens bekannteste Köchin heute eher als Menschenrechtsaktivistin auf. Zum Interview lädt sie per Videocall in ihr Wohnzimmer in London. Von Beginn an ist da ein interessanter Gegensatz: Wo es um ihre Themen geht – Gleichberechtigung, Rassismus, Ausbeutung – ist Khan kämpferisch und hart im Ton. Ansonsten strahlt sie eine beneidenswerte Gelassenheit aus. Zweimal muss sie das Gespräch unerwartet für Soundchecks mit der BBC unterbrechen, sie hat später noch ein Radiointerview. Zweimal ruft sie auf die verabredete Minute genau zurück, entschuldigt sich freundlich – und redet dort weiter, wo sie aufgehört hatte.

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