
Blaue oder schwarze Jeans? Ohrringe oder kleine Stecker? Filippas Tage beginnen wie die vieler Teenager mit der Frage: Wie gehe ich heute aus dem Haus, wie in die Schule? Nur: Sie war seit knapp zwei Jahren nicht in der Schule und verlässt das Haus fast nie. „Ich mache das nur, um etwas Struktur zu behalten“, sagt die 14-Jährige, „sonst fühlt man sich noch kränker.“ Heute sind es blaue Jeans, Ringelshirt und goldene Creolen geworden. Filippa sitzt in ihrem Zimmer in Frankfurt, das ihr Vater vor Kurzem für sie renoviert hat, weil sie so viel Zeit darin verbringt. Es gibt jetzt einen begehbaren Kleiderschrank mit Schwingtüren, die Wände sind frisch in Cremetönen gestrichen und mit Fotos von Freunden und Urlauben dekoriert. Ein kleiner Wohlfühlort in einer Welt, die auf wenige Quadratmeter zusammengeschrumpft ist.