Prävention von Gewalttaten

Helfen, bevor die Menschen durchdrehen

Nach der Messerattacke von Aschaffenburg fragten sich viele, warum der psychisch kranke Mann nicht rechtzeitig behandelt wurde. In der Präventionsstelle des Klinikums Lohr am Main versuchen sie genau das: Sie begleiten Menschen mit hohem Gewaltpotenzial, damit nichts Schlimmeres passiert. Ein Besuch.

Von Nina von Hardenberg und Robert Haas
29. März 2025 | Lesezeit: 8 Min.

Die Betreuer sitzen noch nicht lange mit ihrem Klienten zusammen, da gibt es schon die ersten Probleme. Anrufen könne man ihn derzeit nicht, gesteht der Mann. Er habe sein Telefon in die öffentliche Mülltonne vor dem Rathaus geschmissen. „Ausgemacht und weggeworfen“, er zuckt entschuldigend mit den Schultern. „Das ist nicht gut“, sagt der eine Betreuer. „Wir müssen sie doch erreichen können.“ Er heißt Jörg Fleckenstein und ist Sozialarbeiter. „Wann war das genau?“, fragt der andere, der Stefan Kochschmieder heißt und Psychologe ist. „Vielleicht können wir es noch wiederbekommen?“

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