Bayerns Bilder des Jahres
Bayerns Bilder des Jahres
Von Unsicherheiten geprägt war das Jahr 2024 für viele Menschen. Die Bauerndemos zu Beginn des Jahres zeigten die schlechte Stimmung, für die oft die Ampel-Regierung verantwortlich gemacht wurde. Die Überschwemmungen in Teilen Bayerns brachten Menschen gar in Existenzängste. All das - und trotz allem auch das bayerische Lebensgefühl - spiegelt sich wider in den Gewinnerfotos des Wettbewerbs "Pressefoto Bayern 2024".
Die Gewinner werden alljährlich im Landtag ausgezeichnet. Aus 1130 Einsendungen - ein neuerlicher Rekord - kürte die Jury die Sieger in acht Kategorien.
Pressefoto des Jahres
Gesamtsieger ist der freie Fotograf Raymond Roemke aus München. Sein Bild mit dem Titel "Gemeinsam gegen rechts" zeigt eine Demonstration gegen Rechtsextremismus im Januar 2024 in München. Mehr als 100 000 Menschen versammelten sich, die Kundgebung musste wegen Sicherheitsbedenken nach einer Stunde abgebrochen werden.
Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Das Pressefoto des Jahres 2024 unterstreicht durch seine Komposition und Farbästhetik die Nähe zu den Protesten Anfang der 30er-Jahre gegen die NSDAP vor deren Machtergreifung. Lediglich die Kleidung der Demonstrantinnen und Demonstranten lässt den aktuellen Zeitbezug erkennen. Das Bild verbindet auf erschreckende Weise Geschichte und Gegenwart.“
Tagesaktualität
Der dpa-Fotograf Peter Kneffel aus München gewinnt in der Kategorie Tagesaktualität. Er hat die Proteste der Landwirte auf dem Augsburger Plärrer festgehalten.
Die Jury schreibt: „Das Siegerfoto zeigt diese geballte Macht, mit der die Bäuer*innen auf den bayerischen Straßen mit ihren PS-starken Arbeitsmaschinen unterwegs waren. Die Aufnahme mit der Drohne spiegelt das Gewimmel und das Ausmaß der Bauernproteste besonders eindrucksvoll.“
Newcomer-Award
Den Nachwuchs-Preis erhält der 30-jährige Benedikt Siegert aus Marktoberdorf, der stellvertretende Redaktionsleiter der Allgäuer Zeitung, der dabei war, als der Schweizer Peter Volat im gefrorenen Vilsalpsee zwei Weltrekorde im Apnoe-Tauchen aufstellte.
Das Urteil der Jury: „Ein mitreißendes und spannendes Bild. Du schaust drauf und siehst sofort, dass es sehr kalt ist. Ja, du fühlst es fast. Du empfindest mit dem Fotografen, der ja auch auf dem Eis gewesen sein muss. Ganz nah und in der Kälte. Und dazu der perfekt getroffene Moment: dieses Einatmen des Tauchers, im Hintergrund die Berge. Das soll ein Foto erzeugen: Emotion, die einen als Betrachter erstarren lässt.“
Serie
In der Kategorie Serie gewinnt SZ-Reporter Sebastian Beck aus Penzberg, der für die Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung für eine große Reportage viele Male die Fraueninsel im Chiemsee besucht hat.
Das Urteil der Jury: „Die Geschichte von der Fraueninsel ist sehr schön und poetisch erzählt. Form und Inhalt sind eine Einheit. Die Perspektive wechselt, der gelungene Einsatz von Licht unterstreicht die Beschaulichkeit und Romantik. Hier fehlt es an nichts.“
Kultur
Der freie Fotograf Stefan Puchner gewinnt in der Kategorie Kultur für seinen Besuch in der Augsburger Puppenkiste.
Die Jury schreibt: „Die Augsburger Puppenkiste war Kult und fasziniert bis heute – erst recht, wenn Theaterleiter Klaus Marschall den Ministerpräsidenten Markus Söder und seinen Vize Hubert Aiwanger an den Strippen tanzen lässt. Dabei ist der Fotograf sehr nah dran an der Bühne und führt uns mit der gewählten Perspektive hinein ins Theatergeschehen. Dem konnte sich auch die Jury nicht entziehen.“
Sport
Der Agenturfotograf Matthias Schrader fotografierte bei der Europameisterschaft Bundestrainer Julian Nagelsmann, der den an einen Torpfosten lehnenden Joshua Kimmich nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale tröstete.
Das Urteil der Jury: „Das prämierte Bild zeigt die Enttäuschung von Kimmich und Nagelsmann nach dem EM-Aus bei der Euro gegen Spanien in Stuttgart. Dass es dennoch eine gelungene EM war und die DFB-Elf fußballerisch die Herzen der Menschen zurückerobert hat, schwingt in dem Bild latent mit. Im Hintergrund, in der Unschärfe des Bildes, ahnt man die Standing Ovation der Zuschauer, die ihnen Recht geben. Für die Jury ist es deshalb das Sportfoto des Jahres.“
Bayern Land und Leute
Der freie Fotograf Lennart Preis gewinnt mit seinem Bild "Pfiat Di, Kaiser!" Die Jury schreibt: „In dem Foto begegnen sich zwei Menschen, die in der Geschichte des deutschen Fußballs eine herausragende Rolle gespielt und viel für den Fußball getan haben. Insofern ist diese Aufnahme vom Gedenken an den verstorbenen Franz Beckenbauer und von der tiefen Trauer, die sich in Mimik, Gestik und in der Körpersprache des Uli Hoeneß widerspiegelt, ein wichtiges Foto des Jahres für Bayern.“
Umwelt & Energie
Finn Winkler und Kim Zeidler, zwei Studierende der Hochschule Hannover für Fotografie haben im Juni 2024 die vom Hochwasser schwer getroffenen Ortschaften im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm besucht und die Arbeit von ehrenamtlichen Helfern dokumentiert.
Das Urteil der Jury: „Das Siegerfoto zeigt – und das hat die Jury an der Serie, aus der es stammt, besonders beeindruckt – einen Akt der Solidarität. Es sind junge Schweizer, die nach dem Hochwasser im Landkreis Pfaffenhofen helfen, obwohl sie selbst nicht betroffen sind. Dabei hat die fotografische Szene etwas sehr Malerisches. Das löst den Akt vom aktuellen Geschehen und macht ihn zu einer Darstellung von etwas Universellem.“
Pressefoto des Jahres
Gesamtsieger ist der freie Fotograf Raymond Roemke aus München. Sein Bild mit dem Titel "Gemeinsam gegen rechts" zeigt eine Demonstration gegen Rechtsextremismus im Januar 2024 in München. Mehr als 100 000 Menschen versammelten sich, die Kundgebung musste wegen Sicherheitsbedenken nach einer Stunde abgebrochen werden.
Die Jury begründet ihre Entscheidung so: „Das Pressefoto des Jahres 2024 unterstreicht durch seine Komposition und Farbästhetik die Nähe zu den Protesten Anfang der 30er-Jahre gegen die NSDAP vor deren Machtergreifung. Lediglich die Kleidung der Demonstrantinnen und Demonstranten lässt den aktuellen Zeitbezug erkennen. Das Bild verbindet auf erschreckende Weise Geschichte und Gegenwart.“
Tagesaktualität
Der dpa-Fotograf Peter Kneffel aus München gewinnt in der Kategorie Tagesaktualität. Er hat die Proteste der Landwirte auf dem Augsburger Plärrer festgehalten.
Die Jury schreibt: „Das Siegerfoto zeigt diese geballte Macht, mit der die Bäuer*innen auf den bayerischen Straßen mit ihren PS-starken Arbeitsmaschinen unterwegs waren. Die Aufnahme mit der Drohne spiegelt das Gewimmel und das Ausmaß der Bauernproteste besonders eindrucksvoll.“
Newcomer-Award
Den Nachwuchs-Preis erhält der 30-jährige Benedikt Siegert aus Marktoberdorf, der stellvertretende Redaktionsleiter der Allgäuer Zeitung, der dabei war, als der Schweizer Peter Volat im gefrorenen Vilsalpsee zwei Weltrekorde im Apnoe-Tauchen aufstellte.
Das Urteil der Jury: „Ein mitreißendes und spannendes Bild. Du schaust drauf und siehst sofort, dass es sehr kalt ist. Ja, du fühlst es fast. Du empfindest mit dem Fotografen, der ja auch auf dem Eis gewesen sein muss. Ganz nah und in der Kälte. Und dazu der perfekt getroffene Moment: dieses Einatmen des Tauchers, im Hintergrund die Berge. Das soll ein Foto erzeugen: Emotion, die einen als Betrachter erstarren lässt.“
Serie
In der Kategorie Serie gewinnt SZ-Reporter Sebastian Beck aus Penzberg, der für die Bayernredaktion der Süddeutschen Zeitung für eine große Reportage viele Male die Fraueninsel im Chiemsee besucht hat.
Das Urteil der Jury: „Die Geschichte von der Fraueninsel ist sehr schön und poetisch erzählt. Form und Inhalt sind eine Einheit. Die Perspektive wechselt, der gelungene Einsatz von Licht unterstreicht die Beschaulichkeit und Romantik. Hier fehlt es an nichts.“
Kultur
Der freie Fotograf Stefan Puchner gewinnt in der Kategorie Kultur für seinen Besuch in der Augsburger Puppenkiste.
Die Jury schreibt: „Die Augsburger Puppenkiste war Kult und fasziniert bis heute – erst recht, wenn Theaterleiter Klaus Marschall den Ministerpräsidenten Markus Söder und seinen Vize Hubert Aiwanger an den Strippen tanzen lässt. Dabei ist der Fotograf sehr nah dran an der Bühne und führt uns mit der gewählten Perspektive hinein ins Theatergeschehen. Dem konnte sich auch die Jury nicht entziehen.“
Sport
Der Agenturfotograf Matthias Schrader fotografierte bei der Europameisterschaft Bundestrainer Julian Nagelsmann, der den an einen Torpfosten lehnenden Joshua Kimmich nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale tröstete.
Das Urteil der Jury: „Das prämierte Bild zeigt die Enttäuschung von Kimmich und Nagelsmann nach dem EM-Aus bei der Euro gegen Spanien in Stuttgart. Dass es dennoch eine gelungene EM war und die DFB-Elf fußballerisch die Herzen der Menschen zurückerobert hat, schwingt in dem Bild latent mit. Im Hintergrund, in der Unschärfe des Bildes, ahnt man die Standing Ovation der Zuschauer, die ihnen Recht geben. Für die Jury ist es deshalb das Sportfoto des Jahres.“
Bayern Land und Leute
Der freie Fotograf Lennart Preis gewinnt mit seinem Bild "Pfiat Di, Kaiser!" Die Jury schreibt: „In dem Foto begegnen sich zwei Menschen, die in der Geschichte des deutschen Fußballs eine herausragende Rolle gespielt und viel für den Fußball getan haben. Insofern ist diese Aufnahme vom Gedenken an den verstorbenen Franz Beckenbauer und von der tiefen Trauer, die sich in Mimik, Gestik und in der Körpersprache des Uli Hoeneß widerspiegelt, ein wichtiges Foto des Jahres für Bayern.“
Umwelt & Energie
Finn Winkler und Kim Zeidler, zwei Studierende der Hochschule Hannover für Fotografie haben im Juni 2024 die vom Hochwasser schwer getroffenen Ortschaften im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm besucht und die Arbeit von ehrenamtlichen Helfern dokumentiert.
Das Urteil der Jury: „Das Siegerfoto zeigt – und das hat die Jury an der Serie, aus der es stammt, besonders beeindruckt – einen Akt der Solidarität. Es sind junge Schweizer, die nach dem Hochwasser im Landkreis Pfaffenhofen helfen, obwohl sie selbst nicht betroffen sind. Dabei hat die fotografische Szene etwas sehr Malerisches. Das löst den Akt vom aktuellen Geschehen und macht ihn zu einer Darstellung von etwas Universellem.“