Süddeutsche Zeitung

Zwei Somalier festgenommen:Dänische Behörden wollen Terroranschlag vereitelt haben

Die dänischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen Terroranschlag verhindert. Zwei dänische Brüder somalischer Herkunft seien wegen des Verdachts, einen "Terrorakt" begehen zu wollen, festgenommen worden, teilte die dänische Geheimpolizei mit.

Der dänische Polizeigeheimdienst PET hat zwei aus Somalia stammende Dänen unter Terrorismusverdacht festgenommen. Damit sei "ein konkreter Terrorakt verhindert worden", teilte der Polizeigeheimdienst PET mit. Details etwa zum Terrorziel wurden nicht genannt.

Die Brüder im Alter von 18 und 23 Jahren wurden am Montagabend in der Stadt Aarhus beziehungsweise am Kopenhagener Flughafen festgenommen. Sie hatten angeblich über Methoden, Ziele und Waffen für einen Anschlag gesprochen. Einer der Festgenommenen werde zudem verdächtigt, an einem Trainingslager der radikalislamischen Miliz al-Schabaab in Somalia teilgenommen zu haben. Beide Männer besitzen dänische Pässe.

Im Zusammenhang mit den Festnahmen durchsuchte die Polizei zwei Wohnungen in der Umgebung von Aarhus. Die beiden Verdächtigen lebten den Angaben zufolge seit 16 Jahren in der Gegend der Stadt. Sie sollten noch am Dienstagnachmittag einem Richter vorgeführt werden, der darüber entscheiden soll, ob sie in Gewahrsam bleiben müssen.

Da der Anschlag verhindert worden sei, gebe es keinen Grund, die Terrorwarnstufe für Dänemark zu erhöhen, erklärte die Polizei. In dem Land gilt demnach derzeit ohnehin die Terrorwarnstufe "ernst". Die Festnahmen erfolgten nur einen Monat nach der Festnahme von drei Terrorverdächtigen in Kopenhagen, denen ebenfalls die Planung eines Anschlags zur Last gelegt wird.

Vier weitere Verdächtige sitzen zudem derzeit in Untersuchungshaft. Ihnen wird vorgeworfen, einen Anschlag auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten geplant zu haben. Das Blatt hatte 2005 die umstrittenen Mohammed-Karikaturen abgedruckt, was weltweit gewaltsame Ausschreitungen zur Folge hatte. Die Zeitung und der Zeichner Kurt Westergaard waren seither immer wieder Ziel von Anschlagsversuchen.

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Süddeutsche.de/AFP/dpa/gal/ehr
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