Zuwanderung:Bamf fordert Kommunen auf, Fingerabdrücke von Flüchtlingen zu nehmen

A file photo of the fingerprint of a refugee being taken at the migrants registration center of the Patrick-Henry Village refugee center in Heidelberg

Fingerabdrücke sollten nach Ansicht des Bamf von allen Flüchtlingen genommen werden, wenn sie in den Kommunen registriert werden.

(Foto: REUTERS)

Die Begründung hat nichts mit Terrorgefahr zu tun, sondern mit dem Kampf gegen Sozialbetrug.

Im Kampf gegen Sozialbetrug durch sogenannte Schummel-Identitäten hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Ausländerbehörden der Kommunen aufgefordert, von allen Flüchtlingen Fingerabdrücke zu nehmen. "Hier sind die Ausländerbehörden in der Pflicht. Sie müssen die Fingerabdrücke von allen Menschen nehmen, die sich bei ihnen melden, und die Daten mit dem Zentralregister abgleichen", sagte die neue Bamf-Chefin Jutta Cordt der Passauer Neuen Presse.

Das Bamf selbst behandele seit vergangenem Herbst alle Flüchtlinge erkennungsdienstlich und gleiche die Fingerabdrücke mit den Sicherheitsbehörden ab, sagte Cordt. Dadurch könne das Bamf "heute Mehrfachidentitäten im Asylverfahren ausschließen".

Zuletzt hatte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) Anfang Januar in einem Interview von Sozialgeldern in "großer Millionenhöhe" gesprochen, die durch "Mehrfachregistrierung" von Asylbewerbern "abgegriffen" worden seien. Angesichts der terroristischen Bedrohung und des mutmaßlich vielfachen Sozialmissbrauchs forderte Müller damals eine rückwirkende Neukontrolle aller eingereisten Flüchtlinge.

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