Süddeutsche Zeitung

Zusammenstoß in Unruhe-Provinz:16 Tote bei Ausschreitungen in Westchina

Neue Unruhen in China: Bei heftigen Zusammenstößen mit der Polizei sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Regionalregierung spricht von "Terroristen". Sie hätten die Sicherheitskräfte mit Sprengsätzen angegriffen.

Bei einem blutigen Zusammenstoß zwischen der Polizei und angeblichen "Terroristen" in der nordwestchinesischen Unruheregion Xinjiang sind mehrere Menschen getötet worden. Das teilte die Regionalregierung mit.

Polizisten seien gegen eine Menschenmenge vorgegangen, die sie mit Sprengsätzen und Messern angegriffen habe, hieß es. Dabei hätten die Sicherheitskräfte 14 Menschen getötet. Auch zwei Polizisten seien ums Leben gekommen.

Der blutige Zwischenfall ereignete sich am Sonntagabend in der Stadt Kashgar an der historischen Seidenstraße in der Provinz Xinjiang, wie die Tianshan-Webseite der örtlichen Regierung berichtete. Die Polizei habe dabei eine "gewalttätige Terroristengruppe ausgeschaltet".

Wegen Spannungen zwischen der Minderheit der Uiguren und den Chinesen gilt die Region Xingjiang schon lange als Konfliktherd. Das muslimische Turkvolk fühlt sich wirtschaftlich, politisch und kulturell von den herrschenden Chinesen unterdrückt. Chinas Regierung wirft uigurischen Gruppen separatistische Bemühungen und Terrorismus vor. Nach ihrer Machtübernahme 1949 hatten sich die Kommunisten das frühere Ostturkestan einverleibt.

Bei dem seit langem schwersten Gewaltausbruch in der Region waren im Juni bei einem ähnlichen Zwischenfall in Turpan nach amtliche Angaben 35 Menschen ums Leben gekommen, darunter elf Angreifer.

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dpa/Reuters
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