Zukunft der Bildungsministerin:Spekulationen um Rücktritt von Schavan

Die politische Zukunft von Bundesbildungsministerin Annette Schavan ist offenbar entschieden. Kanzlerin Angela Merkel und Schavan werden um 14 Uhr im Kanzleramt in Berlin ein Statement abgeben: Kreisen der schwarz-gelben Koalition zufolge tritt Schavan zurück.

Über das politische Schicksal der in eine Plagiatsaffäre verstrickten Bildungsministerin Annette Schavan ist offenbar eine Entscheidung gefallen. Die Bundesregierung kündigte an, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel und Schavan um 14 Uhr gemeinsam vor die Presse treten. Laut Angaben aus Koalitionskreisen tritt Schavan zurück.

Merkel hatte sich nach der Aberkennung von Schavans Doktortitel durch die Universität Düsseldorf nicht klar zur politischen Zukunft der Ministerin geäußert, mit der sie ein besonders enges Vertrauensverhältnis verbindet.

Über ihren Regierungssprecher Steffen Seibert hatte Merkel Schavan ihr "volles Vertrauen" ausgesprochen. Allerdings hatte kein Regierungsmitglied ausdrücklich ein Bekenntnis zum Verbleib Schavans im Ministeramt abgegeben. Nach Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel hatte sie am Freitag lediglich ein Gespräch mit Schavan angekündigt.

Die Ministerin, die alle Plagiatsvorwürfe bestreitet und Klage gegen den Universitätsbeschluss angekündigt hat, war am Freitagabend von einer Dienstreise aus Südafrika zurückgekehrt. Nach ihrer Ankunft in Berlin hatte sie sich im Fond ihres Dienstwagens eine Jacke über den Kopf gehalten, um sich vor dem Blitzlichtgewitter der Fotografen zu schützen.

Die Universität Düsseldorf wirft Schavan vor, bei ihrer vor 33 Jahren eingereichten Doktorarbeit "systematisch und vorsätzlich" getäuscht zu haben. Die Opposition hatte nach dem Verlust des Doktortitels den Rücktritt der 57-Jährigen verlangt.

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