Zucker:Nicht sehr raffiniert

Strafen und Verbote verhindern den Konsum kaum.

Von Guido Bohsem

Zucker ist süß und gefährlich. Jedenfalls dann, wenn der Mensch zu viel davon isst oder trinkt. Zu viel Zucker kann Fettleibigkeit verursachen, womöglich sogar Diabetes auslösen und zu einem frühzeitigen Tod führen. Aus diesen Gründen ist Zucker zum Gegenstand politischer Auseinandersetzung geworden. Zucker-Gegner wollen die Menge des süßen Giftes in Getränken, Joghurts und in vielen anderen Lebensmitteln kontrollieren. Um sie niedrig zu halten, fordern sie eine Steuer auf Zucker.

Guter Gedanke, könnte man meinen. Doch so einfach ist es leider nicht. So gesehen sind nämlich viele Grundnahrungsmittel gefährlich. Wenn man Zucker mit einer Strafsteuer belegt, warum dann nicht auch Salz, das Bluthochdruck auslösen kann. Oder Butter? Oder Käse? Fett insgesamt vielleicht, weil es ebenfalls für das Entstehen von Dickleibigkeit und Herz-Kreislaufkrankheiten verantwortlich gemacht werden kann. Oder Nudeln - wegen der vielen Kohlehydrate?

In all diesen Fällen wird der Stoff erst schädlich für den Körper, wenn er übermäßig konsumiert wird. Wenn er wie Zucker gedankenlos zum Beispiel über Säfte und Limonaden getrunken wird. Strafsteuern oder Verbote helfen da nur bedingt. Deutlich besser geeignet ist eine vernünftige Aufklärung der Verbraucher und eine gute Nahrungskunde im Schulunterricht. Dann kann jeder selbst entscheiden, wie viel Zucker er konsumiert.

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