Zuchtbullen:Sperma für die Welt

Zuchtstier Naz, Bauernhof der Familie Heller in Grinzing, Wurmannsquick, 2017

Auf dem Bauernhof der Familie Heller im niederbayerischen Grinzing hat Zuchtstier Naz seinen Einsatz ausnahmsweise unter freiem Himmel. Er soll neben dem Stall eine der Kühe von Bauer Otto Heller (links) decken.

(Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Was macht eigentlich ein Zuchtbulle den ganzen Tag? Und warum ist das wichtig? Von Natursprüngen, Plastikröhrchen, Fleckvieh - und von der Rettung der Menschheit.

Von Rudolf Neumaier

Ein Stier merkt sich alles, heißt es. Wie ein Elefant. Aber ob sich die Stiere Naz und Jetzendorf wiedererkennen würden? Begegnet sind sie sich bei der Versteigerung in der Tierzuchthalle von Mühldorf. Sie wogen damals noch gut vier Zentner weniger, trugen Nummern auf den Hinterbacken und waren frisch geschoren und geduscht, mit 35 Grad warmem Wasser, die Tierzuchthalle ist ja auf dem neuesten Standard, die reinste Wellness war das. Die Wedel an ihren Schweifen waren fein gekämmt und geföhnt. Naz und Jetzendorf dufteten wie die Seifenabteilung eines Drogerieladens, als sie eine Runde in der Arena drehen mussten. Naz hatte das Aroma eines Frauen-Shampoos im Fell und Jetzendorf ein Kinderduschgel.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: