Zu Besuch von US-Präsident Obama:Südkorea befürchtet neuen Atomtest Nordkoreas

Zu Besuch von US-Präsident Obama: Laut Südkorea zeigt dieses Satellitenfoto das nordkoreanische Atomtestgelände Punggye-ri.

Laut Südkorea zeigt dieses Satellitenfoto das nordkoreanische Atomtestgelände Punggye-ri.

(Foto: AFP)

Werden in Nordkorea provokativ Atomwaffen erprobt, wenn US-Präsident Obama diese Woche in Südkorea weilt? Die Regierung in Seoul vermutet das - Pjöngjang hatte kürzlich "neuartige" Tests angedroht.

Während US-Präsident Barack Obama an diesem Freitag Südkorea besucht, könnte das Regime in Nordkorea erneut eine Atombombe testen. Auf dem Atomtestgelände Punggye-ri im Nordwesten des Landes seien "erhöhte Aktivitäten" beobachtet worden, teilte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums in Seoul mit: Nordkorea könnte "plötzlich einen Nukleartest vornehmen, oder wie schon früher passiert, uns täuschen", zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Sprecher.

Nach der Kritik an seinen jüngsten Raketentests durch den Weltsicherheitsrat hatte das kommunistische Regime in Nordkorea Ende März mit einer "neuen Form von Atomtest" gedroht. Es wäre der vierte Atomtest des Landes.

In Südkorea gab es zuletzt die Befürchtung, Nordkorea könnte vor oder während des geplanten Besuchs von US-Präsident Barack Obama in dieser Woche in der Region eine Provokation unternehmen. Am Freitag wird Obama in Südkorea sein. Dann wird das nordkoreanische Atomprogramm im Mittelpunkt seiner Gespräche stehen. Nordkorea hatte den geplanten Besuch kritisiert.

Seoul stellt sich auf Atomtest ein

Ein neuer Atomtest würde die ohnehin gespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel weiter verschärfen. Das Verteidigungsministerium und der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte setzten eine Sondergruppe ein, um Vorbereitungen für den Fall eines neuen Atomtests im Norden zu treffen. Die Einschätzung der Regierung sei, dass ein neuer Atomtest nur noch eine Frage der "politischen Entscheidung" durch das Regime von Machthaber Kim Jong Un sei, sagte der Sprecher des südkoreanischen Außenministeriums vor Journalisten in Seoul.

Das weithin abgeschottete Land hat in den vergangenen acht Jahren bereits drei unterirdische Atomtests unternommen, zuletzt im Februar 2013. Wie genau der angedrohte vierte Kernwaffentest aussehen könnte, hatte Pjöngjang offengelassen.

Nordkorea hatte im März unter anderem zwei Rodong- Mittelstreckenraketen getestet. Die Tests wurden auch als Reaktion auf die großen Frühjahrsmanöver der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte gesehen. Der Weltsicherheitsrat hatte Nordkorea vorgeworfen, mit den Tests gegen bestehende Resolutionen zu verstoßen.

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