USA:Wirrwarr um Elektronik-Zölle - Trump: Das war keine „Ausnahme“

Der US-Präsident will die Zölle für Smartphones, Laptops und andere Elektronikprodukte nicht als Ausnahme verstanden wissen. Sein Wirtschaftsberater und der Handelsminister tragen jedoch zur Verwirrung bei.

Alle Entwicklungen im Liveblog

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Wichtige Updates

Mehr als 100 Bildungseinrichtungen stellen sich gegen Trumps Hochschulpolitik

US-Präsident Trump greift Fed-Chef Powell an - deutliche Verluste an der Wall Street

Trump über Hegseth: „Alle sind zufrieden mit ihm“

Medien: Hegseth teilte Militärpläne in Chat mit Ehefrau

Republikanischer Senator kritisiert Trumps Ausweisungspläne 

Juri Auel
Juri Auel

Elite-Uni Harvard verklagt Trump-Regierung 

Die amerikanische Elite-Universität Harvard verklagt die Regierung von US-Präsident Donald Trump. Dies berichten die New York Times und die Studentenzeitung Harvard Crimson. Die US-Regierung hat der Universität Mittel gestrichen, da sie unzureichend gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgehe. Die renommierte Hochschule widersetzt sich dem von Trump geforderten Kurswechsel, etwa bei der Zulassung von Studenten.

Dem Bericht des Harvard Crimson zufolge umfasst die Klageschrift 51 Seiten. Darin werfe die Uni dem Weißen Haus vor, eine willkürliche und verfassungswidrige Kampagne zu führen, um „Harvard für den Schutz seiner verfassungsmäßigen Rechte zu bestrafen“. Konkret bitten die Anwälte der Hochschule das Gericht darum, die von der Trump-Regierung eingefrorenen Verträge und Zuschüsse in Höhe von mehr als zwei Milliarden US-Dollar freizugeben.

Die Stundenzeitung zitiert das Juristenteam der Universität weiter mit den Worten: „Der Kompromiss, der Harvard und anderen Universitäten vorgelegt wird, ist klar: Erlauben Sie der Regierung, Ihre akademische Einrichtung im Detail zu steuern, oder gefährden Sie die Fähigkeit der Einrichtung, medizinische Durchbrüche, wissenschaftliche Entdeckungen und innovative Lösungen zu erzielen.“
Philipp Saul
Philipp Saul

Mehr als 100 Bildungseinrichtungen stellen sich gegen Trumps Hochschulpolitik

In den USA haben mehr als 100 Universitäten, Colleges und Wissenschaftsorganisationen eine gemeinsame Erklärung gegen den Umgang von US-Präsident Donald Trump mit den akademischen Einrichtungen des Landes unterzeichnet. Hinter dem Vorstoß stehen Institute wie die Elite-Universität Princeton oder auch das Connecticut State Community College. Sie werfen Trumps Regierung „beispiellose Übergriffe und politische Einmischung“ vor, die das amerikanische Hochschulwesen gefährdeten. Das US-Präsidialamt reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
Juri Auel
Juri Auel

Weißes Haus: Verschwörung gegen Verteidigungsminister Hegseth 

Der in die Kritik geratene US-Verteidigungsminister Pete Hegseth beschuldigt seine ehemaligen Vertrauten und engen Mitarbeiter, gegen ihn zu agieren. "Was für eine große Überraschung: Ein paar undichte Stellen werden gefeuert und schon gibt es einen Haufen negativer Schlagzeilen", sagt der ehemalige Fox-News-Moderator auf einer Osterfeier im Weißen Haus. 

Eine Regierungssprecherin nennt die Vorgänge eine Verschwörung gegen Hegseth im Verteidigungsministerium. "Das passiert, wenn das gesamte Pentagon gegen einen arbeitet und gegen den monumentalen Wandel arbeitet, den man umsetzen will", erklärt die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Hegseth hat hochrangige Generäle und Admiräle entlassen, um die nationale Sicherheitsagenda von Präsident Donald Trump umzusetzen und Initiativen zur Förderung der Vielfalt und Gleichberechtigung zu unterbinden, die er als diskriminierend bezeichnet. 
Juri Auel
Juri Auel

Trump: Können nicht jedem Abschiebe-Kandidaten juristische Mittel gewähren 

US-Präsident Donald Trump hat auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social erklärt, seine Regierung könne nicht jedem Kandidaten für eine Ausweisung eine juristische Anfechtung seines Falles gewähren. „Dies würde ohne Übertreibung 200 Jahre dauern“, schrieb das Staatsoberhaupt.

In seinem Post greift Trump einmal mehr Richter an, die in Abschiebefällen gegen die Regierung entschieden hatten. Kürzlich hatte sich sogar der von Trump in seiner ersten Amtszeit mit einer stabilen konservativen Mehrheit ausgestattete Supreme Court gegen die Regierung gestellt und die Abschiebung Dutzender Venezolaner vorerst gestoppt. Die Regierung dürfe die Gruppe „bis auf weitere Anordnung dieses Gerichts“ nicht aus den Vereinigten Staaten ausweisen, teilte der Supreme Court mit. Zwei der insgesamt neun Richter, die Konservativen Clarence Thomas und Samuel Alito, widersprachen der Mehrheitsmeinung. 

Trump schrieb dazu: „Mein Team ist fantastisch und leistet unglaubliche Arbeit, aber es wird auf Schritt und Tritt behindert, sogar vom Obersten Gerichtshof der USA, vor dem ich großen Respekt habe, der aber offenbar nicht will, dass ich Gewaltverbrecher und Terroristen nach Venezuela oder in ein anderes Land zurückschicke – Menschen, die illegal hierhergekommen sind!“ In der Debatte über die Abschiebungen verweigert das Weiße Haus oftmals nähere Angaben zu den konkreten Vorwürfen gegen die Betroffenen. Es ist nur allgemein die Rede von Mitgliedschaften in den kriminellen Banden, die von der Trump-Regierung zu ausländischen Terrororganisationen erklärt worden sind. 
Hans von der Hagen
Hans von der Hagen

US-Präsident Trump greift Fed-Chef Powell an - deutliche Verluste an der Wall Street

Donald Trump forciert die Angriffe auf Fed-Chef Jerome Powell: In einem Beitrag auf Truth Social am Montag erklärte Trump, es gebe „praktisch keine Inflation“ und verwies auf die niedrigeren Energie- und Nahrungsmittelpreise. „Aber die Wirtschaft kann sich verlangsamen, wenn Mr. Too Late, ein großer Verlierer, die Zinsen nicht JETZT senkt“, schrieb Trump mit Blick auf Powell. 

Ökonomen prognostizieren, dass Trumps Zölle die Inflation ankurbeln und das Wachstum verlangsamen könnten. Powell hatte betont, die Zentralbank müsse sicherstellen, dass neue Abgaben nicht zu einer anhaltenden Inflationsphase führten. 

Die wiederholte, scharfe Kritik Trumps an Powell sorgte zuletzt an der Börse für Verunsicherung, zumal sie Spekulationen nährte, Trump könne den Fed-Vorsitzenden vor dem Ende von dessen Amtszeit absetzen. Am Montag gab der Dow Jones im späten Geschäft rund drei Prozent nach.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Trump über Hegseth: „Alle sind zufrieden mit ihm“

US-Präsident Donald Trump stellt sich hinter den in die Kritik geratenen Verteidigungsminister Pete Hegseth. „Pete macht einen großartigen Job. Alle sind zufrieden mit ihm“, erklärt der Präsident. Auf die Frage, ob er weiterhin Vertrauen in Hegseth habe, antwortet er: „Oh, absolut.“

Hegseth hatte geheime Details über einen Angriff auf die Huthi in Jemen in einer Chatgruppe in einem als nicht abhörsicher geltenden kommerziellen Kurznachrichtendienst weitergegeben. Zu dieser Gruppe gehörten auch seine Frau, sein Bruder und sein persönlicher Anwalt. 
Philipp Saul
Philipp Saul

Bericht: Trump droht Harvard mit weiteren finanziellen Kürzungen

US-Präsident Donald Trump droht der Harvard Universität einem Bericht zufolge mit weiteren finanziellen Kürzungen. Es gehe um die Summe in Höhe von einer Milliarde Dollar und den Bereich der Gesundheitsforschung, berichtet das Wall Street Journal. Die Trump-Regierung hat der Universität bereits Mittel gestrichen, da sie unzureichend gegen Antisemitismus auf dem Campus vorgehe. Die renommierte Hochschule widersetzt sich dem von Trump geforderten Kurswechsel, etwa bei der Zulassung von Studenten.

Harvard verkörpert alles, was Trump und seine Leute hassen, kommentiert Andrian Kreye (SZ Plus):
Philipp Saul
Philipp Saul

Medien: Hegseth teilte Militärpläne in Chat mit Ehefrau

Die Chat-Affäre der US-Regierung weitet sich aus. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat Medienberichten zufolge Militärpläne über Angriff in Jemen in einem weiteren Gruppenchat auch mit seiner Ehefrau geteilt. Die New York Times berichtet unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen, dass der Minister in dem Signal-Chat detaillierte Informationen über die Angriffe Mitte März verbreitet habe. Die Ehefrau arbeitet demnach nicht im Verteidigungsministerium.

Hegseth soll den Chat selbst erstellt haben, schreibt die New York Times. Im Januar seien etwa ein Dutzend Mitglieder aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld Teil der Signal-Gruppe gewesen – das soll noch vor Hegseths Vereidigung als Verteidigungsminister gewesen sein. Er habe den Chat von seinem privaten Telefon aus genutzt.

Der Sender CNN berichtet ebenfalls unter Berufung auf Insider über den zweiten Gruppenchat. Hegseths Bruder und sein persönlicher Anwalt sollen auch Chat-Mitglieder gewesen sein. Beide haben den Medienberichten zufolge Jobs im Pentagon.

Pentagon-Sprecher Sean Parnell sprang dem Verteidigungsminister bei und schrieb auf X, „die Trump-hassenden Medien“ seien weiter davon besessen, jeden zu vernichten, der sich für die Agenda von US-Präsident Donald Trump einsetze. Parnell behauptete, die Berichte über den zweiten Gruppenchat fußten auf Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter als einziger Quelle. Zuletzt hatte es Medienberichten zufolge eine Reihe Entlassungen gegeben. Der Pentagon-Sprecher teilte mit, dass es in keinem Signal-Chat Informationen gegeben habe, die der Geheimhaltung unterstehen.

Durch die Berichte steigt der Druck auf den Verteidigungsminister. Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, schrieb auf X: „Pete Hegseth muss gefeuert werden.“ 
Max Muth
Max Muth

Republikanischer Senator kritisiert Trumps Ausweisungspläne 

Auch in der Partei von US-Präsident Donald Trump regt sich Widerstand gegen seine Migrationspolitik und sein Vorgehen gegen vermeintliche Kriminelle. Der Senator John Kennedy aus dem Bundesstaat Louisiana kritisierte am Sonntag insbesondere Trumps Vorschlag, auch US-Bürger in ausländische Hochsicherheitsgefängnisse einweisen zu lassen. Kennedy antwortete im TV-Sender NBC auf die Frage, ob er glaube, dass das Gesetz Trump erlaube, kriminelle US-Bürger in ausländische Gefängnisse zu schicken: „Nein, Ma'am. Weder tut es das, noch sollte es das, noch sollte es als angemessen oder moralisch angesehen werden. Wir haben unsere eigenen Gesetze.“ Der Republikaner betonte: „Meiner Meinung nach sollten wir keine Häftlinge in fremde Länder schicken.“

Bislang wagen hochrangige Mitglieder der Republikaner kaum, ihre Stimme gegen Trump zu erheben. Kennedy äußerte sich auch zu dem Fall von Kilmar Abrego Garcia. Der aus El Salvador stammende Mann war abgeschoben und in ein Hochsicherheitsgefängnis seiner früheren Heimat gebracht worden. Trump hatte zunächst behauptet, Abrego Garcia sei Mitglied in einer kriminellen Bande. Später räumte seine Regierung allerdings ein, dass er irrtümlicherweise nach El Salvador deportiert wurde. Eine Richterin verurteilte die Regierung dazu, die Freilassung des Mannes zu erwirken und ihn in die USA zurückzuholen. Der Oberste Gerichtshof bestätigte die Forderung nach Freilassung, forderte aber von der Richterin eine Präzisierung der Forderung nach Rückführung. Die US-Regierung lehnt die Rückkehr des Mannes in die USA ab. Kennedy sagte, Abrego Garcia hätte vor Gericht angehört werden müssen, bevor er nach El Salvador gebracht wurde. „Die Verwaltung will es nicht zugeben, aber das war ein Fehler.“ Er sehe aber Abrego Garcias Fall nicht als Teil eines größeren Musters der US-Regierung. 
Oliver Klasen
Oliver Klasen

Demonstrationen gegen Trump

Tausende Menschen haben am Samstag in Washington und anderen Städten gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump demonstriert. Vor dem Weißen Haus versammelten sich Hunderte Menschen mit regierungskritischen Transparenten. Immer wieder skandierten Demonstranten: „Bring them home“ in Anspielung auf Migranten, die nach Ansicht der Demonstranten widerrechtlich abgeschoben worden waren.

Auch gegen Trumps Abschaffung von Diversitäts-, Gleichstellungs- und Inklusionsprogrammen wurde protestiert, etwa bei einer Kundgebung in der Nähe des Washington Monuments. Einige Demonstranten schwenkten palästinensische Flaggen und skandierten „Free Palestine“. Andere brachten ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck und forderten die US-Regierung auf, entschlossener gegen den Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin in dem Land vorzugehen.

Demonstrationen fanden auch in anderen US-Städten wie New York und Chicago statt. Es war der zweite Tag mit landesweiten Protesten seit Trumps Amtsantritt. 
Kamil Krzaczynski/AFP
Carina Seeburg
Carina Seeburg

Supreme Court setzt Abschiebung von Venezolanern aus

Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Abschiebung mehrerer venezolanischer Männer in Einwanderungshaft vorübergehend ausgesetzt. „Die Regierung wird angewiesen, bis auf weiteres keine Angehörigen dieser mutmaßlichen Häftlingsgruppe aus den Vereinigten Staaten abzuschieben“, erklärten die Richter in einem am frühen Samstagmorgen veröffentlichten Schreiben. Die Anwälte der Venezolaner hatten erklärt, dass ihren Mandanten ohne die zuvor von den Richtern angeordnete gerichtliche Überprüfung eine unmittelbare Abschiebung drohe.

Im Mittelpunkt des Streits stehen Dutzende Venezolaner, die im Bluebonnet-Gefängnis in Anson, Texas, inhaftiert sind. Anwälte der American Civil Liberties Union (ACLU) hatten am Freitag bei mehreren Gerichten Dringlichkeitsanträge eingereicht. Zuvor hatten sie berichtet, dass einige der Männer bereits in Busse gebracht und ihnen die Abschiebung angekündigt worden sei. Die ACLU erklärte, dass die Männer aufgrund der raschen Entwicklung keine realistische Chance hätten, ihre Abschiebung anzufechten, wie dies der Oberste Gerichtshof verlangt hatte.

Anwälte im ganzen Land forderten eine Frist von 30 Tagen, damit sie die Abschiebung anfechten können. Die Regierung von Präsident Donald Trump bezeichnet die Migranten als Mitglieder einer Bande, die in Südamerika in Menschenhandel und andere Verbrechen verwickelt sei. „Wir werden die Einzelheiten unseres Anti-Terror-Einsatzes nicht preisgeben, aber wir halten uns an das Urteil des Obersten Gerichtshofs“, kommentiert die stellvertretende Ministerin für Heimatschutz, Tricia McLaughlin, die Entscheidung der Richter.

Der Fall birgt das Risiko eines erheblichen Konflikts zwischen den beiden gleichberechtigten Gewalten und möglicherweise sogar einer umfassenden Verfassungskrise. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, massiv gegen Migranten vorzugehen. Um mutmaßliche Mitglieder des „Tren de Aragua“, die seine Regierung als terroristische Vereinigung einstuft, rasch abzuschieben, berief der Präsident sich auf den Alien Enemies Act aus dem Jahr 1798.
Dimitri Taube

Die USA und Iran halten zweite Gesprächsrunde zum Atomabkommen in Rom ab

Die USA und Iran werden an diesem Samstag in Rom eine zweite Runde der Gespräche über ein Atomabkommen abhalten. Irans Außenminister Abbas Araghtschi und der Sondergesandte des Weißen Hauses, Steve Witkoff, wollen indirekt über Vermittler aus Oman verhandeln. Teheran hat versucht, die Erwartungen auf eine schnelle Einigung zu dämpfen. Das geistliche Oberhaupt Irans, Ayatollah Ali Chamenei, sagte diese Woche, er sei „weder übermäßig optimistisch noch pessimistisch“. Iranische Regierungsmitarbeiter hatten zuvor spekuliert, dass die Sanktionen gegen Iran bald aufgehoben werden könnten.

Iran hält eine Einigung über sein Atomprogramm mit den USA nach Angaben von Außenminister Araghtschi für möglich. „Wenn sie ernsthafte Absichten zeigen und keine unrealistischen Forderungen stellen, ist eine Einigung möglich“, sagte er am Freitag auf einer Pressekonferenz in Moskau nach Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow. Iran habe die Ernsthaftigkeit der Vereinigten Staaten während einer ersten Gesprächsrunde über ein Atomabkommen in Oman zur Kenntnis genommen.

Iran hatte den USA bei den Gesprächen in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass er bereit sei, einige Beschränkungen für seine Urananreicherung zu akzeptieren. Gleichzeitig fordert Teheran Garantien von den USA, dass ein mögliches neues Atomabkommen nicht später gekündigt werden kann. 2015 hatte Iran mit den USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland ein Abkommen abgeschlossen, das im Gegenzug für Konzessionen beim Atomprogramm die Lockerung internationaler Sanktionen vorsah. Trump war 2018 aus diesem Vertrag ausgestiegen und hatte Sanktionen wieder in Kraft gesetzt. Auch die Regierung in Teheran hielt sich in der Folge nicht an die Abmachungen.

Ein iranischer Regierungsmitarbeiter sagte Reuters, Iran werde niemals dem Abbau seiner Zentrifugen zur Anreicherung von Uran zustimmen. Zudem werde Iran nicht über sein Raketenprogramm verhandeln, da es nicht in den Geltungsbereich eines Atomabkommens falle. Auch werde die Islamische Republik Forderungen ablehnen, die Menge an angereichertem Uran auf ein Niveau unter der Vereinbarung von 2015 zu verringern.

US-Präsident Donald Trump hatte mit einem Angriff auf Iran gedroht, sollte das Land keine Einigung mit den USA über sein Atomprogramm erzielen. „Ich bin dafür, Iran ganz einfach daran zu hindern, eine Atomwaffe zu besitzen. Sie dürfen keine Atomwaffe haben. Ich möchte, dass Iran großartig, wohlhabend und großartig ist“, sagte Trump am Freitag gegenüber Reportern, als er gefragt wurde, ob er in Betracht ziehen würde, Teheran ein ziviles Atomprogramm zu gestatten. US-Außenminister Marco Rubio sagte am Freitag, die US-Regierung strebe eine friedliche Lösung mit Iran an, werde aber niemals tolerieren, dass das Land eine Atomwaffe entwickle. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat seine Hilfe als Vermittler zwischen angeboten.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Lkw-Hersteller Volvo will bis zu 800 Angestellte in den USA entlassen

Der Lkw-Hersteller Volvo plant in den kommenden drei Monaten die Entlassung von bis zu 800 Mitarbeitern an drei US-Standorten. Grund dafür sind Marktunsicherheiten und Nachfragesorgen angesichts der Zölle von Präsident Donald Trump, teilt der Sprecher der Volvo Group North America mit. Betroffen seien Standorte in den Bundesstaaten Pennsylvania, Virginia und Maryland. Der zum schwedischen Konzern AB Volvo gehörende Nutzfahrzeughersteller beschäftigt nach eigenen Angaben fast 20 000 Menschen in Nordamerika. "Bestellungen für Schwerlastwagen werden weiterhin negativ beeinflusst durch Marktunsicherheiten bezüglich Frachtraten und Nachfrage, mögliche regulatorische Änderungen und die Auswirkungen von Zöllen", erklärt der Sprecher. 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Volkswagen verhandelt mit US-Regierung

Wegen der neuen US-Einfuhrzölle auf Autos in den USA verhandelt der Volkswagen-Konzern über ein mögliches Entgegenkommen mit der Regierung von Präsident Donald Trump. Konzernchef Oliver Blume stellte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung etwa eine Produktion der Marke Audi in den USA in Aussicht. „Wir haben eine Vorwärtsstrategie mit spannenden Projektansätzen, maßgeschneidert und attraktiv für den US-amerikanischen Markt. Das werfen wir in die Waagschale. Aktuell laufen konstruktive Gespräche mit der US-Regierung“, sagte Blume.

Der Konzernchef sagte der Zeitung, er sehe die Industrie als Teil der Lösung im Zollstreit. Nordamerika sei für den VW-Konzern eine der wichtigsten Wachstumsregionen, sagte Blume. Volkswagen wolle das „Möglichste tun“, um als verlässlicher Investor und Partner in den USA zu handeln.

Die Ankündigung neuer Zölle aus den USA hatten Autobauer in Deutschland und Europa erschüttert. Für die deutsche Autoindustrie sind die Vereinigten Staaten der wichtigste Exportmarkt. Im vergangenen Jahr verkaufte allein die Kernmarke Volkswagen knapp 380 000 Neuwagen in den USA. Vor wenigen Tagen stellte Trump Autobauern zumindest zeitweise geltende Ausnahmen von den Zöllen in Aussicht. Autofirmen brauchten etwas mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Teile-Produktion in den USA umzustellen, sagte der US-Präsident zur Begründung. 
Irene Helmes
Irene Helmes

Vance zu Besuch in Italien - Treffen mit Meloni

US-Vizepräsident J. D. Vance verbringt die Ostertage mit seiner Familie in Rom und im Vatikan. Am Morgen gelandet, traf sich Vance mittags direkt mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die wiederum gerade erst von ihrem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus zurück ist. Am Ostersonntag will Vance die Messe im Petersdom besuchen. Nach extrem harschen Einlassungen in Richtung EU, etwa bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar, wird der Aufenthalt von Vance in Italien entsprechend aufmerksam verfolgt.
Spekuliert wird über eine Begegnung mit Papst Franziskus, der nach seiner Lungenentzündung bislang kaum Termine mit ausländischen Gästen wahrnimmt. Möglicherweise stößt Franziskus zu einem bereits vereinbarten Treffen von Vance mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hinzu. Der US-Politiker wuchs in einem evangelikalen Haushalt auf und trat als Erwachsener zum katholischen Glauben über. 

An diesem Samstag findet in Rom außerdem die zweite Runde von indirekten Gesprächen zwischen Iran und den USA über das umstrittene iranische Atomprogramm statt. Über eine Mitwirkung des US-Vizepräsidenten ist aber nichts bekannt. Von Italien aus will Vance nach Indien weiterreisen, wo seine Frau Usha familiäre Wurzeln hat. 
© SZ/dpa/epd/KNA/Reuters/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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