Hoffnung für Tausende Kindersoldaten
Sie werden als Kämpfer oder Spione eingesetzt, müssen als Köche arbeiten oder für sexuelle Dienstleistungen zur Verfügung stehen: Seit der Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik tobt, sind Zehntausende Kinder unfreiwillig zu Soldaten oder Handlangern der Rebellen geworden. Nun gibt es Hoffnung. Die Kinderhilfsorganisation Unicef meldet, dass mehrere Rebellengruppen zugestimmt haben, insgesamt 6000 bis 10000 Kindersoldaten freizulassen. Die Rebellen wollen auch die weitere Rekrutierung komplett stoppen.
"Die Zentralafrikanische Republik ist einer der schlimmsten Orte der Welt, um Kind zu sein", sagte der Unicef-Beauftragte Mohammed Malick Fall. "Wir werden uns nun auf die Zusammenarbeit mit den Behörden konzentrieren, um zu helfen, dass die Kinder möglichst schnell wieder mit ihren Familien vereint werden."
Verhandlungen über ein Ende des Bürgerkrieges
Die Vereinbarung mit den Anführern von acht Rebellengruppen wurde während eines einwöchigen Schlichtungsforums in der Hauptstadt Bangui getroffen. Die Verhandlungen sind ein Versuch, den seit zwei Jahren andauernden Bürgerkrieg zu beenden. Im März 2013 hatte die muslimisch geprägte Rebellengruppe Séléka die Regierung von Francois Bozizé gestürzt und die Bevölkerung mit Plünderungen, Morden und Vergewaltigungen terrorisiert. Daraufhin gründeten sich christliche Schutztruppen, die bis heute auf Rache sinnen.
Seit 20. Januar 2014 regiert das Land eine mehr oder weniger stabile Übergangsregierung. Allerdings ist vor allem der muslimisch geprägte Norden unter Kontrolle der Rebellen. Bisher hat der Konflikt mehrere Tausend Menschen das Leben gekostet. Mehr als eine Million der etwa 4,5 Millionen Einwohner haben ihr Zuhause verloren.