Süddeutsche Zeitung

Zeitungsbericht:"USA installieren Radarsystem in Israel"

Irans Kampfflugzeuge können nun auch Israel erreichen. Die USA wollen laut einem Medienbericht daher in der Negev-Wüste ein Radarsystem installieren.

Die USA wollen in der israelischen Negev-Wüste ein leistungsstarkes Radarsystem installieren, mit dem früher als bisher unter anderem vor möglichen Raketenangriffen aus Iran gewarnt werden kann. Beide Seiten hätten eine entsprechende Vereinbarung getroffen, wonach erstmals auch US-Soldaten ständig in Israel stationiert werden sollen, berichtete die israelische Tageszeitung Haaretz unter Berufung auf hochrangige Vertreter des israelischen und US-Militärs.

Das Radarsystem solle spätestens im Frühjahr 2009 einsatzbereit sein. Eine israelische Armeesprecherin sagte auf Anfrage, der Zeitungsbericht sei bekannt, werde aber nicht kommentiert. Mit dem neuen Radarsystem zur Frühwarnung bei Raketenangriffen kann Israel den Angaben zufolge heranfliegende Raketen bereits in einer Entfernung von 2000 statt bislang 900 Kilometern erkennen. Dies sei vor allem im Fall von Raketenangriffen aus Iran nützlich.

Die iranische Luftwaffe verbesserte nach eigenen Angaben die Reichweite ihrer Kampfflugzeuge so weit, dass sie auch Israel erreichen und wieder zu ihrer Heimatbasis zurückkehren können.

General Ahmad Mighani sagte dem staatlichen Fernsehen zufolge, die Flugzeuge könnten 3000 Kilometer ohne Auftanken zurücklegen. Israel liegt etwa 1000 Kilometer von Iran entfernt.Um welche Kampfflugzeuge es sich genau handelte und wie dies erreicht wurde, sagte der General nicht. Auch Israel nannte er nicht beim Namen.

Nach Einschätzung von Experten könnte die längere Reichweite durch Zusatztanks ermöglicht werden, die an den Tragflächen oder dem Rumpf befestigt und schließlich abgeworfen werden, wenn sie leer sind.

Satelliten im All

Iran hat nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens auch erfolgreich eine zweistufige Rakete getestet, die einen Forschungssatelliten ins All bringen soll. Präsident Mahmud Ahmadinedschad habe den Countdown zum Start der Safir-Rakete eingeleitet, die den Kommunikationssatelliten Omid (Hoffnung) auf eine erdnahe Umlaufbahn transportiert habe, hieß es.

Die Rakete vom Typ Safir (Gesandter) war erstmals im Februar - damals noch unter dem Namen Kavoshgar 1 (Forscher) - getestet worden.

Die Fähigkeit, Satelliten ins All zu bringen, zeigt einen erheblichen Fortschritt im iranischen Raketen- und Raumfahrtprogramm. Die Technik wäre auch eine Voraussetzung zum Bau strategischer Waffen, die Sprengköpfe an jeden Punkt der Welt transportieren könnten. Das Raketenprogramm Teherans wird daher in vielen westlichen Ländern mit Sorge betrachtet.

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