Xis Antrittsbesuch in Moskau:Zweckgemeinschaft der Riesenstaaten

Xi Jinping macht seinen Antrittsbesuch bei Wladimir Putin in Moskau

Chinas Präsident Xi Jinping (l.) und Wladimir Putin in Moskau.

(Foto: dpa)

Erster Halt in Moskau: Chinas neuer Staatschef Xi besucht wenige Wochen nach seiner Wahl Russland. Beide Länder betonen dabei ihre "strategische Partnerschaft". Die die Beziehung bleibt zweckorientiert.

Kremlchef Wladimir Putin hat die Beziehungen zwischen Russland und China als tonangebend für die Weltpolitik gelobt. In den vergangenen Jahren hätten die beiden UN Vetomächte viel dafür getan, ihre Kontakte zu verbessern, sagte Putin bei einem Treffen mit dem neuen chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Moskau.

Beide Seiten betonten, es sei ein klares Zeichen für die hervorragenden bilateralen Beziehungen, dass Xis erste Auslandsreise kurz nach seinem Amtsantritt als Präsident nach Russland führe. Nach jahrelangen Verhandlungen haben sich Russland und China grundsätzlich auf einen neuen Gasvertrag geeinigt. Das russische Staatsunternehmen Gazprom werde dem chinesischen Partner CNPC von 2018 an mindestens 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr liefern, sagte Konzernchef Alexej Miller

Russland will zudem seinen Ölexport in das Nachbarland bis 2018 auf 50 Millionen Tonnen deutlich erhöhen. Damit wäre das Reich der Mitte der größte Abnehmer von russischem Öl. Im Gegenzug solle Peking dem Staatskonzern Rosneft einen Milliardenkredit gewähren, berichtete die Moskauer Zeitung "Nesawissimaja Gaseta".

Syrien und Nordkorea stehen auf der Agenda

Während des dreitägigen Staatsbesuches war der Abschluss von etwa 30 bilateralen Abkommen geplant. China ist Russlands größter Handelspartner.

Xi Jinping wurde von seiner Ehefrau Peng Liyuan, einer prominenten Sängerin, begleitet. Ziel seines Besuchs sei es, die "strategische Partnerschaft" mit Russland zu stärken, sagte Xi bei dem Treffen im Kreml. Die Staatschefs wollten zudem wichtige internationale Fragen wie das nordkoreanische Atomprogramm und die Lage in Syrien besprechen. Moskau und Peking hatten im Weltsicherheitsrat mehrmals eine Resolution gegen die syrische Führung verhindert.

Nach Ansicht von Experten sind die Beziehungen zwischen Russland und China zwar so gut wie nie. Allerdings verbinde beide Staaten eher eine Zweckgemeinschaft. An diesem Samstag ist ein Treffen von Xi mit Regierungschef Dmitri Medwedew geplant. Am Sonntag reist der chinesische Staats- und Parteichef weiter nach Afrika.

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