Wulff tritt zurück:Wer Nachfolger werden könnte

Wulff ist zurückgetreten, doch wer kommt nach ihm? In Berlin wird schon über Nachfolger spekuliert. Vier Politiker sind im Gespräch - darunter auch der bei der Wahl 2010 unterlegene Joachim Gauck.

Susanne Höll, Berlin

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Christian Wulff, Bundespräsident, Rücktritt, Nachfolge, Schloss Bellevue

Quelle: dapd

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Wulff tritt zurück:Christian Wulff, Bundespräsident, Rücktritt, Nachfolge, Schloss Bellevue

Christian Wulff ist nicht mehr Bundespräsident - offen bleibt die Frage, wer ihm nachfolgen wollte, könnte oder sollte. Seit Wulffs Affären im Spätherbst bekannt wurden, sind zumindest die Namen von vier Politikern im Gespräch, die aus Sicht maßgeblicher Vertreter der großen Volksparteien SPD und CDU als nächster Bundespräsident in Frage kämen. Allerdings gibt es auch eine ganze Reihe von Argumenten, die gegen eine Nominierung jedes einzelnen dieser vier Männer sprechen.

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Joachim Gauck, evangelischer Theologe und Pfarrer, ein DDR-Systemkritiker, der den Grünen nahestand, und erster Chef der Stasi-Unterlagenbehörde im vereinten Deutschland wurde. SPD und Grüne hatten ihn 2010 als Gegenkandidaten zu Wulff nominiert, auch in der FDP und in Teilen der Union gab es große Sympathien für den Mann von der Küste. Auch Kanzlerin Angela Merkel schätzt den Pastor, entschied sich aber 2010 für Wulff. In rot-grünen Führungskreisen wurde seine Chance zuletzt gering eingeschätzt, weil man dort glaubt, dass Merkel und die Union seine Nominierung im zweiten Anlauf scheuen würden, weil es wie ein Zeichen der Reue wirken würde.

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Klaus Töpfer, CDU-Politiker, der sich als Bundesumweltminister im Kabinett von Kanzler Helmut Kohl und als Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) einen Namen machte. Die SPD hatte den inzwischen 73-Jährigen schon 2010 nach dem plötzlichen Rücktritt von Präsident Horst Köhler gefragt, ob er für eine Kandidatur zur Verfügung stünde. Töpfer hatte, wie es heißt, damals nicht abgelehnt, aber eine Unterstützung der Kanzlerin zur Bedingung für eine Kandidatur gemacht. Merkel aber hatte ihn nie gefragt.

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Thomas de Maizière, ehemaliger Landesminister, Chef des Bundeskanzleramts in der großen Koalition 2004 bis 2009, dann Bundesinnenminister, inzwischen Bundesverteidigungsminister. Namhafte Unionspolitiker hatten seinen Namen als potentiellen Kandidaten für das Amt genannt, als Wulff zum Jahreswechsel bereits kämpfen musste. Zwar könnten sich auch führende SPD-Politiker vorstellen, ihn als gemeinsamen Kandidaten mitzuwählen. Er gilt als untadelig und als ein entschiedener Vertreter von Gemeinwohlinteressen.

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Norbert Lammert, Bundestagspräsident, wurden immer wieder einmal Ambitionen auf das Amt des Staatsoberhaupts nachgesagt. Er ist einer der besten Redner der Union und wird auch von der Opposition respektiert. In der CDU/CSU hat er aber einige Kritiker.

© SZ vom 17.02.2012/fran/woja
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