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Wohnungspolitik - Schwerin:Wohnungsverband: Mehr Zuschüsse für hochwertigere Wohnungen

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Schwerin (dpa/mv) - Der Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) mahnt die Landesregierung in Schwerin, Haushalte mit mittlerem Einkommen stärker bei der staatlichen Wohnungsbauförderung zu berücksichtigen. Damit könnten auch etwas teurere, aber immer noch bezahlbare Wohnungen gebaut werden, für die es angesichts gestiegener Einkommen einen wachsenden Bedarf gebe. "Wir brauchen deshalb einen Mittelweg zwischen sehr günstigen Bestandswohnungen und den teureren frei finanzierten Wohnungen, deren Miete oftmals über zehn Euro pro Quadratmeter liegt", erklärte Verbandsdirektor Andreas Breitner am Mittwoch in Schwerin. Am Donnerstag befasst sich die SPD-Landtagsfraktion in einer Klausur mit dem sozialen Wohnungsbau.

Das Land solle "mehr "zweiten Förderweg" wagen", forderte Breitner. In solchen Fällen ist der staatliche Zuschuss nicht an eine Mietpreisbindung von früher 5,50 Euro und heute 6 Euro pro Quadratmeter gebunden, sondern lässt auch Mieten von bis zu 6,80 Euro pro Quadratmeter zu.

Laut Breitner registrieren VNW-Mitgliedsunternehmen vermehrt, dass es schwierig ist, Mieter für Sozialwohnungen zu finden, die im ersten Förderweg errichtet wurden und für 5,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden müssen. Ein Grund sei, dass Wohnungsgenossenschaften und kommunale Wohnungsunternehmen bereits viele gute Wohnungen in ihrem Bestand haben - deren Miete aber zum Teil deutlich unter 5,50 Euro pro Quadratmeter liege. "Die Menschen achten bei den Wohnkosten genau auf Preisunterschiede. Und sie entscheiden sich in der Regel eher für eine gute Bestands- als für eine Neubauwohnung", sagte Breitner. Er sprach sich zudem dafür aus, bei der Förderung den Bedarf auch von kleineren Städten zu berücksichtigen. Dort seien vielfach Ersatzneubauten erforderlich.

Im Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen sind 151 Wohnungsunternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern organisiert. Ihnen gehören etwa 261 000 Wohnungen und damit gut die Hälfte aller Mietwohnungen im Nordosten.

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