Süddeutsche Zeitung

Wochengrafik:Männer-Auszeit für das Baby

Das Väterbild der Deutschen hat sich stark gewandelt, wie eine Allensbach-Befragung diese Woche zeigte.

Das Väterbild der Deutschen hat sich stark gewandelt. Eine Allensbach-Befragung zeigte diese Woche etwa, dass unter den heutigen Eltern mit Kindern unter 18 Jahren drei von vier finden, ein Vater solle das Baby wickeln, nachts aufstehen, den Kinderwagen schieben. Nur 14 Prozent sagten dagegen, das sei auch schon von ihren Vätern erwartet worden.

Eine Zäsur in dieser Hinsicht war das Elterngeld samt Partnermonaten. Seither ist nicht nur der Anteil der Väter gestiegen, die in Elternzeit gehen. Sie bleiben zunehmend auch etwas länger zu Hause, im Schnitt inzwischen drei Monate. Das ist durchaus ein Fortschritt. Aber: Es bleiben trotzdem nicht nur weiterhin viel mehr Mütter als Väter zu Hause, sie kümmern sich auch viel länger um die Kinder. Dieses Muster wiederum setzt sich oft nach der Elternzeit fort: Sie arbeitet in Teilzeit, er voll.

Studien zeigen, dass Väter, die länger in Elternzeit waren, auch danach einen größeren Anteil der Familienarbeit übernehmen als die mit kürzeren Auszeiten. Deshalb gibt es die Forderung, statt zwei Vätermonaten drei oder vier zur Voraussetzung für den vollen Elterngeldbezug zu machen. Den willigen, aber um ihre Karriere besorgten Vätern würde das nützen; sie hätten dem Chef gegenüber ein handfestes Argument für eine längere Auszeit. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) aber plant zwar Anpassungen beim Elterngeld. Mehr Vätermonate aber würden eher nicht dazu gehören, ließ sie diese Woche durchblicken.

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Quelle:
SZ vom 14.09.2019 / SZ
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