Wochengrafik:Frage des Geldes und des Personals

Der bedarfsgerechte Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschüler kommt nicht voran - und das liegt nicht nur am Geld.

Bund, Länder und Kommunen kommen trotz aller Bemühungen mit dem bedarfsgerechten Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschüler nicht voran - und das liegt nicht nur am Geld. Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) stellte diese Woche eine Studie vor, wonach in Deutschland zwischen 322 000 und 665 000 Ganztags-Plätze für Grundschüler fehlen.

71 Prozent der Eltern hätten einen entsprechenden Bedarf gemeldet, doch nur für 48 Prozent stünden Plätze zur Verfügung. Bei der Jugend- und Familienministerkonferenz am Donnerstag in Weimar betonte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), wie wichtig ihr der Ausbau der Ganztagsbetreuung ist. "Es muss möglich sein, dass jemand mit Kindern trotzdem einen Sechs-Stunden-Job schafft", sagte sie. Dabei gehe es um Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Bildungsgerechtigkeit.

Der Rechtsanspruch auf eine Ganztagsbetreuung in der Grundschule ist ein erklärtes Ziel im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Kosten wird der bedarfsgerechte Ausbau laut DJI bis 2025 fast vier Milliarden Euro, der Bund steuert etwa zwei Milliarden Euro bei. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hält das für zu wenig. Es müsse mehr Geld ins System, meinte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg. Ohne Personal kann überdies kein Hort eröffnet werden. Deutschlandweit gibt es zu wenig Erzieherinnen und Erzieher. Die Ausbildungskapazitäten könnten so schnell nicht aufgebaut werden, warnte Landsberg.

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